BB-Plan pro Putenproduktion

Eine Recherche der Initiative „Oekoreich“ hat vergangene Woche aufgezeigt, dass Puten eines ausländischen Herstellers, dessen Fleisch in österreichischen Supermarktregalen liegt, mit sogenanntem „Toe Trimming“ behandelt werden: Die Krallen der Küken werden bereits kurz nach dem Schlüpfen weggeschmolzen.. In Österreich, wo die Besatzdichte in Ställen präventiv gering ist, ist diese Praxis verboten – in anderen EU-Ländern hingegen nicht. 
Damit die österreichischen Putenmäster wettbewerbsfähig wirtschaften können, stellt der Bauernbund gemeinsam mit der Geflügelwirtschaft Österreich (GWÖ) und der ARGE Pute Österreich (APÖ) einen 3-Punkte-Plan auf, um die heimische Produktion zu stärken und Tierleid zu vermeiden.
1) In der Putenmast gelten in Österreich deutlich höhere Haltungsstandards als im EU-Ausland. Damit die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft gegeben ist, braucht es eine Angleichung. Konkret bedeutet das etwa, die Methode des „Toe Trimmings“ EU-weit zu verbieten. Hier ist die EU-Politik gefordert.

2) Der Lebensmitteleinzelhandel muss seiner Verantwortung nachkommen und Produkte, die unter derartigen Bedingungen hergestellt wurden, sofort auslisten. Es kann nicht sein, dass die ausländische Tierqual-Pute im Regal direkt neben der österreichischen Qualitätspute liegt. Außerdem gibt es eine gesetzliche Lücke: Putenfrischfleisch, das unverpackt in der Theke liegt, muss bislang nicht gekennzeichnet werden. Das muss sich ändern.

3) Österreich-Anteil erhöhen. Mit dem österreichischen Aktionsplan für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung (naBe-Plan) müssen Möglichkeiten geschaffen werden, den Österreich-Anteil der Lebensmittel zu erhöhen. Dazu gehören auch finanzielle Anreize, mit denen sichergestellt werden soll, dass hochwertiges österreichisches Putenfleisch in der öffentlichen Beschaffung bevorzugt wird.

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