Ab 2023 beginnt Ende der Vollspaltenbuchten

 
Ab 2023 soll es bei Um- und Neubau von Schweineställen nur mehr Haltungsformen mit eigenen Liegeflächen geben, betont Bauernbund-Präsident Georg Strasser mit Verweis auf einen gemeinsamen Entschließungsantrag mit den Grünen im Parlament. Damit beginnt die Schweinebranche mit dem Ausstieg aus der bis dato praxisüblichen Vollspaltenhaltung. 
Das neue Stallsystem mit Liegeflächen sei bei Tierwohlprogrammen in Dänemark bereits erfolgreich erprobt worden. „Jetzt kommt es auch in Österreich“, sagt Strasser im Vorfeld der finalen Debatte zum Tierschutzvolksbegehren nächste Woche im Parlament. Die Details: 

Moderne Stallhaltungssysteme wie in Dänemark mit mehr Bewegungsmöglichkeiten, separaten Liegeflächen, Beschäftigungsmaterial sowie vorgeschriebener Klimatisierung, werden ab 2023 zur gesetzlichen Norm bei Um- und Neubauten.

Das bedeutet deutlich strengere Standards als im EU-Durchschnitt. Für teilnehmende Betriebe am AMA-Gütesiegel-Programm wird dieser Standard ab 2032 zur Pflicht – ab diesem Zeitpunkt ist der Vollspaltenboden im AMA-Gütesiegel und damit für 40 Prozent der hierzulande gehaltenen Schweine Vergangenheit.

Schon zwei Jahre früher umgesetzt werden soll die Umstellung der öffentlichen Beschaffung auf die beiden Premium-Standards „AMA-Gütesiegel Tierwohl“ sowie „Bio“ bis 2030, was dann einen Absatz von einer Million Schweine pro Jahr bedeuten wird. Unterstützung erhalten die Schweinebetriebe über die Investitionsförderung „Tierwohlpakt“ und über Module im neuen Umweltprogramm ÖPUL.

Begleitet werden soll der Prozess mit dem Projekt „Innovationen für bestehende Schweineställe – IBeSt“ unter Einbindung von Praktikern, den Ministerien, der Wissenschaft, Experten und Tierschutzorganisationen.

Die Umsetzung des Verbots des routinemäßigen Kupierens der Schwänze von Schweinen wird mithilfe einer verpflichtenden Tierhaltererklärung und einer Risikoanalyse erfolgen.

„Junge Schweinehalter sind sich oft unsicher, ob sie mit ihrer Form der Schweinehaltung eine Zukunft haben. Mit dem heutigen Entschließungsantrag zum Tierschutzvolksbegehren geben wir ihnen Perspektiven und Planungssicherheit. Damit ist ein großer Schritt in Richtung mehr Tierwohl gelungen“, erklärte Strasser.

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