Waitz besorgt wegen Schutzstatus

Nachdem die Mitgliedsstaaten der Berner Konvention den Schutzstatus des Wolfes auf Ansuchen der EU-Kommission gesenkt haben, wird die Kommission nun voraussichtlich die Änderung der Naturschutz-Richtlinie vorschlagen. Es ist zu befürchten, dass die Europäische Volkspartei die Gelegenheit nutzen wird, um die Naturschutz-Richtlinie auszuhöhlen, wie sie es schon bei der Entwaldungsverordnung getan hat.
Thomas Waitz, Agrarsprecher der Grünen, sagt: „Die Herabstufung basiert nicht auf wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern reinem Populismus. Der Wolf dient den Konservativen als Sündenbock und soll von ihrem Versagen im ländlichen Raum in ganz Europa ablenken. Es ist bedauerlich, dass sich die EU-Kommission der Hetzkampagne der Europäischen Volkspartei untergeordnet hat und nun die EU federführend zur Herabsenkung beigetragen hat. Es ist zu befürchten, dass es mit der Änderung der Naturschutzrichtlinie nun nicht nur dem Wolf an Kopf und Kragen geht, sondern auch andere bedrohte Tiere wie Biber, Otter, Seeschildkröten, Robben oder Luchse ihren Schutzstatus verlieren. Wir haben gesehen, wie die Volkspartei momentan gegen jeglichen Umweltschutz wütet. Bei der aktuellen Kahlschlagpolitik der EVP könnte das sogar ein Ende von Natura 2000 Gebieten bedeuten.“
Seit 1992 gilt für EU-Mitgliedsstaaten die „Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“ (FFH) auch bekannt als Naturschutz-Richtlinie. Durch diese Richtlinie soll die biologische Vielfalt in der EU erhalten werden. Sie legt Natura 2000 Schutzgebiete fest und regelt, welche Tiere und Pflanzen mit welchen Maßnahmen geschützt werden.

Der Beitrag Waitz besorgt wegen Schutzstatus erschien zuerst auf Blick ins Land.

Agrarpolitik, Entwaldung, Natuschutz