Vom Baggerfahrer zum Global Player

„Ich bau´ Dir eine Heizung, bei der du nie wieder nachlegen musst!“, versprach Anton Hargassner vor mehr als 40 Jahren seiner Frau Elisabeth. Mittlerweile ist aus dem Erfindergeist der Anfangstage ein Unternehmen mit 185.000 Kunden weltweit geworden.

Heute würde man zu dem, was Anton Hargassner senior vor 40 Jahren als Gewerbe bei der Bezirkshauptmannschaft Braunau angemeldet hat, vermutlich „Start Up“ sagen. 1984 war es einfach eine Tüftelei in der Garage des vormaligen Baggerfahrers Hargassner aus Weng im Innkreis. Sie hat sich als brauchbar erwiesen. Mehr noch als so gut, dass der Kessel, der für das neu errichtete eigene Wohnhaus gedacht war, auch auf den Bauernhof der Familie Schaller verkauft wurde. „Bald hat eine Völkerwanderung an Leuten, die sich das anschauen wollten, eingesetzt“, sagte der Firmengründer 40 Jahre später beim Festakt zum Jubiläum des Unternehmens, das nunmehr die nördliche Hemisphäre als seinen Einflussbereich betrachtet.

„Damals haben alle einen Ölofen eingebaut, nur ich wollte mit Holz heizen“, erzählte Hargassner von seinen Anfangstagen. Lange hat er über das erste Exemplar (das übrigens auf der Bühne ausgestellt war) sinniert, bis der Ofen dank der richtigen Luftströmung nicht mehr schwarz geraucht hat. Stolz hat er dieses Bekannten vorgeführt. „Ich bin damit auch zur Landwirtschaftskammer nach Linz gefahren. Dort haben sie mir geraten, den Kessel nicht mehr herzuzeigen, sondern patentieren zu lassen. Gattin Elisabeth hat dann die Technik erst zu Papier bringen müssen. „Mein Mann ist ein ewiger Visionär und Tüftler“, sagte sie bei dem Geburtstagsfest mit mehr als 500 Gästen.

Mit dem Bruder als erstem Monteur startete Anton Hargassner senior in Folge eine beeindruckende Unternehmerkarriere. Die ersten beiden Jahrzehnte waren von herausfordernder Überzeugungsarbeit geprägt. Schon 1998 folgten Pelletheizkessel, die sich zu hochmodernen, smart gesteuerten Heizanlagen für jedermann entwickelt haben. 2011 kamen Stückholzkessel mit automatischer Zündung und Putzeinrichtung hinzu. Die Söhne Anton junior und Markus Hargassner konnten in eine Firma mit bereits 300 Mitarbeitern einsteigen. 2004 wurde auf der grünen Wiese neu gebaut. Heute gibt Hagassner 1.250 Menschen Brot und Lohn – und das im wortwörtlichen Sinne. Ist bei der gerade in Umsetzung befindlichen Erweiterung neben dem größten Holz-Parkhaus Mitteleuropas doch auch eine eigene Betriebsbäckerei geplant.

Moderiert wurde der Festakt vom „Local Heroe“ Andi Goldberger, mit dem Hargassner senior das Skispringen verbindet. Immerhin hat sich dieser auch in der Sportart versucht. Mit auf der Bühne standen Partner, die Installation und Elektrik für den ersten Kessel umgesetzt hatten. Ehrengast war auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer, der die Hargassner-Story als „vom Erfindungsgeist und Innviertler Umsetzungskraft geprägt“ bezeichnete. „Von den ersten Kaufverträgen am Küchentisch, an dessen anderen Ende die heutigen Chefs ihre Hausübung machten, bis zum Global Player war der Weg lang. Um Geschichte zu schreiben, braucht es Gestalter“, sagte Stelzer. Mit im Gepäck hatte er das Goldene Verdienstzeichen des Landes für Elisabeth und Anton senior Hargassner.

www.hargassner.com

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