Auf Rechte aufmerksam machen

 

Weltweit machen am 8. März Frauen auf ihre Rechte aufmerksam und setzen sich für Geschlechtergerechtigkeit ein. Mehr als 100 Jahre nach Begründung des “Internationalen Frauentages“ werden Frauen in vielen Bereichen noch immer benachteiligt (schlechtere Bezahlung, häufigere Armut, Unterrepräsentation in Führungspositionen, Gewalt etc.). “Wo die strukturellen Bedingungen nicht gegeben sind, schlagen Frauen oft andere Wege ein oder wandern gar ab. Diesen Kompetenzverlust gerade im ländli-chen Raum gilt es zu verhindern. Netzwerke sind eine enorme Chance, damit Frauen ihr kreatives Potenzial einbringen und umzusetzen können – zum Wohle der gesamten Gesellschaft“, weiß Bundesbäuerin und Vizepräsidentin der LK Österreich Irene Neumann-Hartberger aus eigener Erfahrung.

Die Gleichstellung hat während der Corona-Jahre einen gehörigen Dämpfer erlitten. Lockdownbedingt ist die Gesellschaft auch in Österreich vielfach wieder in alte Stereotype zurückgefallen. Das ist ein Rückschlag, der nur unter größten Anstrengungen wieder aufzuholen ist. “Wir vergeben uns bedeutende Chancen, wenn wir auf die Ideen und den Einsatz gut ausgebildeter Frauen in unseren Organisationen, Unternehmen und der Politik verzichten. Diesen Verlust, den in weiterer Folge die gesamte Gesellschaft spürt, müssen wir unbedingt verhindern und daher entsprechende Rahmenbedingungen schaffen“, betont Neumann-Hartberger.

“Auf unseren bäuerlichen Betrieben etwa arbeiten Frauen, die nicht nur über umfassendes agrarisches Wissen verfügen, sondern oft auch in einem außerlandwirtschaftlichen Beruf bestens ausgebildet sind. Gleichzeitig gibt es großartige Netzwerke unserer Bäuerinnen, die ihnen dabei helfen können, ihre Ideen zu verwirklichen und ihre Kompetenzen und Stärken einzubringen – sei es etwa bei der Entwicklung eines neuen Betriebsstandbeines, im Ehrenamt oder bei der Mitgestaltung ihres Lebensumfeldes”, unterstreicht die Bundesbäuerin. “‘ZAMm unterwegs’, ein Lehrgang für professionelle Vertretungsarbeit im ländlichen Raum, kann sie bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung unterstützen”, so Neumann-Hartberger.

Wie eine solche Gemeinschaft erfolgreich funktionieren kann, zeigt das Beispiel der “Forstfrauen“, eines Netzwerks für Frauen in der Forst- und Holzwirtschaft. Ausge-hend von einer Handvoll Frauen in der Steiermark ist diese Community mittlerweile auf rund 160 Mitglieder angewachsen. Daraus entstand auch das Projekt “Wald in Frauenhänden“, das aufgrund der positiven Ergebnisse zum EU-weiten Projekt “Fem4Forest“ ausgerollt worden ist, dem heute 14 Partnerorganisationen aus zehn Ländern des Donauraumes angehören.

Der Verein “Fem Agrar Austria” ist das jüngste Netzwerk von Frauen im Agrarbereich und feiert demnächst seinen ersten Geburtstag. Obfrau Elfriede Schaffer erläutert dessen Zielsetzung: “’Fem Agrar Austria’ ist DAS Netzwerk für Expertinnen in der Land- und Ernährungswirtschaft, in dem sich Frauen gegenseitig ermutigen, motivieren und beraten, wenn es um einen nächsten Karriereschritt geht. Wir von ‘Fem Agrar Austria’ wollen mehr Frauen in Führungsposition bringen, Organisationen der Agrar- und Ernährungswirtschaft zukunftsfit gestalten und Chancengleichheit herstellen.“

 

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