AMA kritisiert inkriminierten Hendlmäster

 

Die AMA-Marketing übt substantielle Kritik an den Vorkommnissen in einem steirischen Geflügelmastbetrieb, die derzeit Gegenstand von medialen Veröffentlichungen sind. Nach Bekanntwerden der Missstände wurden AMA-Kontrollorgane zum Betrieb entsendet. Der Betrieb wird vorsorglich gesperrt.

„Die Zustände im gegenständlichen Hühnermast-Betrieb sind untragbar. Praktiken, die tierquälerisch und mit der Achtung des Nutztieres nicht vereinbar sind, sind inakzeptabel. Wir distanzieren uns von den Missständen umso mehr, als die AMA-Marketing klare Vorgaben erteilt, die verbindlich festlegen, was Betriebe und die dort Verantwortlichen leisten müssen, damit sich die von ihnen produzierten Rohstoffe für das Gütesiegel qualifizieren“, äußert sich der Geschäftsführer der AMA-Marketing, Michael Blass, zu den aufgedeckten Zuständen im AMA-Gütesiegelbetrieb: „Bewahrheiten sich die Vorwürfe, so werden wir Verstöße wirksam sanktionieren, um die Konsumentinnen und Konsumenten und die Solidargemeinschaft der Gütesiegel-Betriebe zu schützen. Darüber hinaus sind nun auch die Behörden am Zug, um die Vorwürfe im gegenständlichen Fall zu prüfen“, erklärt Blass dazu.

Derzeit nehmen 560 Hendlmastbetriebe am AMA-Gütesiegel-Programm teil, davon rund 220 Biobetriebe. Die Vor-Ort-Kontrollen finden jährlich risikobasiert durch eine Kontrollstelle statt. Werden bei AMA-Kontrollen Verbesserungspotentiale aufgezeigt, erfolgen Nach- oder Überkontrollen. Zusätzlich müssen AMA-Gütesiegelbetriebe am Geflügel-Tiergesundheitsdienst teilnehmen und jeder Betrieb hat einen Betreuungstierarzt, der jede Mastpartie und jeden Mastdurchgang begutachtet.

Die nun aufgedeckten Missstände beweisen, wie wichtig die seitens der AMA-Marketing vorgebrachten Forderungen nach langsam wachsenden Hühnerrassen  sind. Bereits 2019 initiierte die AMA das freiwillige Modul „langsam wachsende Rassen“ im AMA-Gütesiegelprogramm.

Weiters sieht das in Ausarbeitung befindliche AMA-Modell zur Tierhaltungskennzeichnung einen verpflichtenden Einsatz von langsam wachsenden Rassen oder Linien in den zwei höchsten der insgesamt fünf geplanten Tierhaltungsstufen vor. Damit leitet die AMA-Marketing den Einsatz langsam wachsender Tiere gezielt ein und bietet den Konsumenten eine Orientierung beim Einkauf. Da in Österreich diese neuen „Rassen“ erst probeweise im Einsatz sind und eine flächendeckende Versorgung angestrebt wird, braucht es stufenübergreifende Initiativen zur Umsetzung. Letztendlich müssen alle Teilnehmer der Wertschöpfungskette und die Verbraucher diese Initiative mittragen. Die AMA-Marketing sieht sich als Plattform und Taktgeberin, dieses Thema voranzutreiben.

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