Öffnung der Habitat-Richtlinie gefährde Naturschutz

 

Obwohl sich eine Mehrheit der im Europäischen Parlament vertretenen Parteien im Vorfeld der heutigen Abstimmung zum Schutz großer Raubtiere und der heimischen Landwirtschaft auf einen ausgewogenen Text geeinigt hätten, in welchem die Ko-Existenz von Naturschutz und Landwirtschaft gewährleistet werden sollte, habe ein Block aus rechten, konservativen und liberalen Parteien am 24. November gegen den Schutz gefährdeter Tiere in Europa gestimmt.

Thomas Waitz, EU-Abgeordneter und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, kommentierte: „Es geht der ÖVP und den konservativen Parteien nicht um eine gemeinsame Suche nach Lösungen für die Bergbäuerinnen, Bergbauern und die Almwirtschaft, sondern um Panikmache und eine Schwächung von Naturschutz. Ein Aufschnüren der Habitat-Richtlinie gefährdet nicht nur den Schutzstatus vieler Tierarten in Europa, sondern auch andere Naturschutz-Errungenschaften wie die Natura2000 Gebiete. Ein Bericht aus 2020 zeigt, dass noch nicht einmal ein Drittel der in der Habitat-Richtlinie geschützten Arten einen günstigen Erhaltungszustand erreicht haben. Global gesehen gibt es seit 1970 einen weltweiten Rückgang der Populationen wild lebender Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien von 69%! Fallen wir nicht auf die Rhetorik des Bauernbundes herein. Landwirtschaft und Naturschutz gehen nur Hand in Hand.“

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Agrarpolitik, Landwirtschaft, Naturschutz