EU-Kommission gibt Brachen frei

Um zu verhindern, dass noch mehr Menschen auf der Welt hungern, sollen Bauern in der EU künftig für Umweltschutz vorgesehene Ackerflächen nutzen dürfen. Dort sollten künftig Nahrungs- und Futtermittel angebaut werden können, um die Produktion zu steigern, teilte die EU-Kommission laut APA am Mittwoch mit. Zudem sollen Bäuerinnen und Bauern in der EU mit knapp 500 Millionen Euro unterstützt werden.
So soll sichergestellt werden, dass sich steigende Preise etwa für Dünger und Sprit nicht auf die Ernährungssicherheit auswirken. Landwirte, die nachhaltig produzieren, sollen dabei Vorrang haben.
„Für Österreich bedeutet diese Maßnahme”, so Landwirtschaftministerin Köstinger ,”dass wir die rund 9.000 Hektar Brachflächen für die Produktion nutzbar machen werden. Wir haben die entsprechende Verordnung bereits vorbereitet und werden sie so rasch wie möglich umsetzen. Damit haben die Bäuerinnen und Bauern die Möglichkeit ehestmöglich die Brachflächen zu nutzen. Eine Forderung ist aber nach wie vor offen. Die EU-Kommission muss endlich eine EU-weite Eiweißstrategie erarbeiten. Es kann nicht sein, dass wir weiterhin massiv von Futtermitteln aus Drittstaaten abhängig sind und die EU-Kommission nichts dagegen unternehmen möchte. Dafür habe ich kein Verständnis.“
Umweltschützer und Politiker von SPD und Grünen kritisieren, dass mit der Maßnahme an den falschen Stellen angesetzt werde. Die potenziellen zusätzlichen Erträge auf den landwirtschaftlichen Flächen der EU seien global gesehen minimal. Mehr Effekt habe es, wenn weniger Flächen für die Futter- und mehr für die Lebensmittelproduktion genutzt würden. Nach Angaben von Greenpeace werden 71 Prozent der Agrarnutzfläche in der EU dazu verwendet, Tiere zu füttern.

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Agrarpolitik, Futtermittel, Lebensmittel, Umweltschutz