Revision des Green Deal in Diskussion
„In Österreich ist die Versorgung durch die heimische Landwirtschaft gesichert, unsere landwirtschaftlichen Betriebe mit ihren vielfältigen Produktionsarten und regionalen Kreisläufen sind ein Garant für Krisenstabilität und Nachhaltigkeit“, betont Lorenz Mayr, Vizepräsident der LK-NÖ. Durch Verwerfungen auf den globalen Agrarmärkten als Folge des Ukraine-Krieges treten Lücken auf, die in unser aller Interesse geschlossen werden müssen. So seien Russland und die Ukraine wichtige Exportländer für Weizen – zwar nicht direkt nach Österreich und in die EU, massive Auswirkungen auf den europäischen Markt treten aber jedenfalls ein. Direkt betroffen seien Österreich und die EU am Raps- und Sonnenblumenmarkt sein. Mehr als 50 Prozent der weltweiten Sonnenblumenöl-Exporte stammten aus der Ukraine. Der Anteil der Raps-Importe aus der Ukraine in die EU liege ebenfalls bei 50 Prozent.
Der Green Deal beinhalte auch Ziele, die eine Schwächung der europäischen Produktion sowie Importabhängigkeit und Verteuerungen bei Lebensmitteln zur Folge haben werden. Im Lichte dieses Konfliktes seien daher einige Ziele des Green Deals dringend neu zu bewerten. Die vorgesehene Reduktion von Pflanzenschutzmitteln um 50 Prozent bis 2030 ist undifferenziert und eine wesentliche Bedrohung für die Produktionssicherheit. „Um die Ölsaatenproduktion im Inland bzw. in der EU und damit die Eigenversorgung zu erhöhen, ist es notwendig, die für die Produktion erforderlichen Betriebsmittel zuzulassen. Reden wir vom Raps, geht es um die entsprechenden Beizmittel“, so Mayr und sagt weiter: „Es ist notwendig, Pflanzenschutz in seiner Gesamtheit auf wissenschaftlicher Basis weiterzuentwickeln.“
Ebenso sei der Vorschlag der pauschalen Reduktion von Düngemitteln um mindestens 20 Prozent bis 2030 neu zu bewerten. „Für uns Bäuerinnen und Bauern ist es selbstverständlich, Düngemittel so effizient wie nur möglich einzusetzen. Das geschieht vor allem aus unserem bäuerlichen Selbstverständnis heraus. Zudem gibt es in Österreich strenge Vorgaben für den Düngemitteleinsatz. Weitere Verbesserungen gelingen uns auch durch die zunehmende Digitalisierung“, sagt Mayr.
Ein weiterer Schwerpunkt müsse auf einer entsprechenden Bewässerungswirtschaft liegen. „Für uns Landwirte ist eine wassersparende Bewirtschaftung unserer Felder oberstes Gebot. Zusätzlich ist aber der vorausschauende Ausbau der Bewässerungsinfrastruktur enorm wichtig, um Wasser für die landwirtschaftlichen Kulturen verfügbar zu machen“, so Mayr.
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