Heimischen Fisch frisch auf den Tisch
„Heimischer Fisch, insbesondere Karpfen und Forellen, sind eine ideale Fasten- sowie Diätspeise. Sie sind fangfrisch, einfach und rasch zuzubereiten und liegen voll im Trend“, freut sich LK-Präsident Franz Titschenbacher über die steigende Nachfrage nach heimischen Speisefischen. „Auch die Herkunftskennzeichnung von Fischen ist vorbildlich geregelt, so wie es auch für andere Lebensmittel wünschenswert wäre.“
„Die Vielfalt und die Qualität sind da. Die Leute wollen weg von den Meeresfischen und das ist auch gut so“, betont Helfried Reimoser, Geschäftsführer des steirischen Teichwirteverbandes. In den Sommermonaten fragen seine Kunden vor allem Forelle, Lachsforelle und Saibling nach und in der kalten Jahreszeit ist es „ganz klassisch der Karpfen, der wird frisch genauso gerne genommen wie geräuchert“. Immer mehr Teichwirte – derzeit sind es 100 – setzen auf Direktverkauf ab Hof sowie auf Bauernmärkten. Sie bieten fangfrische Fische küchenfertig bis grätenfrei an.
Eine grenzenlose Überpopulation an Fischfeinden macht es den heimischen Teichwirten nicht leicht – sie verunmöglicht eine Erweiterung der Teichflächen. Insbesondere Fischotter und Kormorane plündern heimische Gewässer und machen teure Investitionen vielerorts wertlos. Teils haben größere Teichwirtschaften schon das Handtuch geworfen. LK-Präsident Titschenbacher kämpft für eine pragmatische Lösung: „Bei aller Wertschätzung der Naturschutzanliegen ist es doch so, dass der gewünschte günstige Erhaltungszustand, beispielsweise bei Fischottern bereits um das Fünffache überschritten ist. Eine Regulierung dieses Fischfeindes auf ein verträgliches Maß ist erforderlich.“ Täglich vernichten die Fischotter in der Steiermark drei Tonnen Fische, jährlich töten sie in den Gewässern etwa 1.000 Tonnen Fische und richten somit einen Schaden von rund zehn Millionen Euro an.
Aufgrund der Probleme mit den Fischräubern haben in den vergangenen Jahren mehr als 50 Teichwirte das Handtuch geworfen. Jährlich bringen die heimischen Teichwirte 500 Tonnen Karpfen (2021: minus 100 Tonnen gegenüber den Vorjahren) und etwa 650 Tonnen forellenartige Fische vorwiegend auf den regionalen Markt. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 7,3 Kilogramm, davon sind aber nur 0,7 Kilo heimische Fische.
Vorbildlich ist die Herkunftskennzeichnung: Name der Fischart, Zurichtungsform sowie Herkunftsland. Die Kennzeichnung von heimischen Karpfen erfolgt somit beispielsweise so: Karpfen, küchenfertig, Aquakultur in Österreich (cyprinus carpio).
Die heimischen Fische ernähren sich naturnah, verschiedene Fischarten bilden eine vielfältige Teichgemeinschaft aus Karpfen, Stören, Amuren, Schleien und Raubfischen wie Hechten, Welsen und Zandern. Neben im Teich vorkommendem Futter wie Plankton und Insekten, fressen Karpfen auch Gerste und Kernölkuchen. Sie verbringen nach der Teichzeit zusätzlich zwei Wochen in der Frischwasserhälterung, wodurch das Fleisch fester wird. Karpfen haben mit zwölf Prozent einen ähnlichen Fettgehalt wie die begehrten Lachsforellen. Die Forellenzüchter halten in kaltem Wasser Forellen, Lachsforellen, Bachforellen, Saiblinge und ähnliche Arten. Wie einfach und schnell sich Fisch zubereiten lässt, zeigt der Youtube-Film https://bit.ly/Karpfenzubereitung
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