Stärkung des Agrarbereiches und digitaler Dienstleistungen im Maschinenring

Landesversammlung Maschinenring Oberösterreich

Stärkung des Agrarbereiches und digitaler Dienstleistungen im Maschinenring

Am 20. Oktober 2021 fand am Flughafen Linz/Hörsching die Landestagung der Maschinenringe Oberösterreichs statt. Der Tenor passend zum Veranstaltungsort: Zukunft findet schon jetzt in der größten landwirtschaftlichen Dienstleistungsorganisation statt, die Digitalisierung schreitet fort und gemeinsame Stärken sollen weiter gebündelt werden.

Obmann Gerhard Rieß konnte einleitend zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Darunter Nationalrat Bgm. Klaus Lindinger, ÖKR Theresia Meier, SVS, LK-Vizepräsident ÖR Karl Gabmayr und WK-Vizepräsident KommR Leo Jindrak, Maschinenring Bundesobmann Christian Angerer, Bundesgeschäftsführerin Gertraud Weigl und MR Ehrenobmann Alois Papst.

Rieß hob in seinen Ausführungen hervor, dass nach wie vor die Kernaufgabe des Maschinenrings die Sicherstellung der Leistungen für die Mitglieder sei.
„Mit Hilfe der Digitalisierung können Leistungen in einem neuen Gewand abgebildet und Abläufe optimiert werden“, meinte Rieß. Vermittlung und Verrechnung sind als zentrales MR-Geschäftsfeld auf den Mitgliedernutzen ausgerichtet. Neue Technologien wie MR Teamwork sind zeitgemäße Hilfestellungen dazu. Die Soziale Betriebshilfe sollte als wichtige Hilfeleistung auch unter den Herausforderungen der „Harmonisierung“ in der SVS sichergestellt bleiben. Er dankte auch den Mahl- und Mischgemeinschaften MMG für die jahrzehntelange gut eingespielte Partnerschaft.

Landesobmann Gerhard Rieß berichtete zu aktuellen Entwicklungen im Maschinenring Oberösterreich.

Nationalrat Bgm. Klaus Lindinger unterstrich die Wichtigkeit des Maschinenringes für ländliche Arbeitsplätze und hob den „Faktor Mensch“ dabei hervor: „Die Profis vom Land sind nicht mehr wegzudenken, man denke dabei nur an die Betriebshilfe“, so Lindinger. Zum Thema Nachhaltigkeit lobte er die Initiative „Bei uns schlagen Ideen Wurzeln“, wo junge Leute Ideen einbringen können und dafür einen Quadratmeter Blühstreifen vom MR angelegt bekommen. Er gratulierte abschließend dem Maschinenring dazu, gut durch die Coronakrise manövriert zu haben.

ÖKR Theresia Meier, SVS, bedankte sich in Ihren Grußworten für die gute Kooperation mit dem Maschinenring. „Menschlicher Zusammenhalt und optimale Betreuung für Versicherte“ sei oberstes Ziel, so Meier.

Ing. Franz Moser, strategischer Geschäftsleiter MROÖ, skizzierte in seinen Ausführungen unternehmenswichtige Schritte für die Weiterentwicklung der Maschinenring-Organisation. Neben der Aufstellung als breites, qualitatives Dienstleistungsunternehmen am Markt ist die Entwicklung bestmöglicher interner Prozesse und Abläufe von Bedeutung.

Digitalisierung und e-Learning sind dazu wichtige Bausteine. Mit der Neugestaltung des Vertriebs- und Dispo-Prozesses, der verstärkten Nutzung des Prozesstools „Viflow“ sowie der Weiterführung des SCC-Qualitätsmanagements nannte Moser einige Schritte dazu. Weiters wird die interne Mitarbeiterqualifizierung durch eine neu eingeführte „MR Akademie“ mit einem ständig wachsenden Online-Kursangebot stark forciert und erweitert. Generell ist für Moser die Bewahrung der Kernkompetenzen im Agrarbereich von großer Bedeutung. Auch der Informationsfluss soll verbessert werden: Für die MR-Mitglieder wird es künftig ein ganzheitliches Mitgliederinformationspaket geben. Ein wichtiger Teil davon ist eine ringübergreifende MR Zeitung in modernem Design, die unter Bewahrung der Regionalität landesweit informieren wird.

Ing. Christian Reiter, MBA, operativer Geschäftsleiter MROÖ, konnte trotz leichtem Umsatzrückgang im Geschäftsfeld Service – bedingt durch Corona und dem letzten schwachen Winter im Winterdienst – auf gute Entwicklungen verweisen. Der Sommerdienst war wirtschaftlich sehr zufriedenstellend: „Man merkt jetzt die Preiserholung und einen wachsenden Wirtschaftsaufschwung“, so Reiter. Der Maschinenring setzt weiter auf Regionalität und schnelle Reaktionszeiten.

Robert Resch, MBA, kaufmännischer Geschäftsleiter MROÖ, präsentierte die positiven Unternehmensahlen zum Jahresabschluss. Dabei wies er auf die Wirtschaftsleistung des Maschinenringes als Unternehmen am Markt und die Positionierung als verlässlicher Partner hin. Gute und qualifizierte Mitarbeiter seien auch künftig ein wichtiges Unternehmenskapital, so Resch.

Maschinenring als verlässlicher Partner der Landwirte bei Zukunftsthemen und Herausforderungen in der Landwirtschaft

In den letzten Jahren wurde vermehrtes Augenmerk auf die Stärkung der Kernkompetenz im Maschinenring mit dem Agrarbereich gelegt. Stellvertretend für Ing. Roman Braunberichtete Geschäftsleiter Franz Moser dazu über aktuelle Dienstleistungen und Innovationen.

Ein brennendes Thema sind die steigenden Herausforderungen in der Betriebshilfe, vor allem durch auf lange Sicht fehlende BetriebshelferInnen. Die insgesamt 104.660 geleistete Stunden in Oberösterreich entsprechen 59 Voll-AK. Die Anzahl der Fälle bleibt eher gleich, aber die Dauer der Fälle steigt immer mehr. Langzeitfälle bis über 3 Monate (Burn out, Krebs, Reha,..) werden häufiger und können zum Teil nicht mehr über den ganzen Zeitraum bedient werden. Deshalb sind Konzepte für fixe Dienstnehmer als Betriebshelfer notwendig. Mitgliederstammtische sollen über aktuelle Entwicklungen und Projekte in der Digitalisierung informieren.

Ing. Johannes Hintringer, MROÖ, konnte über zahlreiche Projekte im Grünland wie z. B. Sat.Grass (Forschungsprojekt Insektenschonendes Mähen) im Maschinenring berichten. Im Rahmen des Projektes sollen auf mindestens 70 österreichischen landwirtschaftlichen Grünlandbetrieben auf einer für die Region repräsentativen Grünlandfläche jeweils rund 30 Beprobungs-durchgänge im Zeitraum 2021 bis 2022 durchgeführt werden. Auch zu interessanten Themen wie der Ertragssteigerung im Grünland durch Gülleseparierung und gleichzeitiger Ammoniak-Reduktion oder gezielten Bestandsumbau wurde informiert. Hintringer wies auch zum Thema Engerlingsproblematik darauf hin, dass 2022 wieder ein Hauptfraßjahr zu erwarten ist. Bei der Bekämpfung der Schädlinge wird der MR den Landwirten wieder als verlässlicher Partner zur Seite stehen.

DI Markus Schwaiger, MROÖ, brachte die Tagungsteilnehmer auf den neuesten Stand in der Digitalisierung beim MR.  Neben bereits gut eingeführten Produkten wie MR Teamwork, Smartantenne, MR RTK-Signal und MR Spur-Profi berichtete Schwaiger über das neue Projekt einer Farming Software. Damit soll mehr Zeit für die Kernarbeit durch intelligente Vernetzung existierender Datenbestände am Betrieb frei und der Dokumentationsaufwand auf ein Minimum reduziert werden. Dieses Projekt wird 2022 österreichweit ausgerollt.

Mag. Harald Grossauer, Direktor ÖAMTC Oberösterreich, ließ in seinem spannenden Referat „Gelbe Engel fliegen gemeinsam“ durchaus auf Gemeinsamkeiten mit dem Maschinenring schließen. „In unserem Leitbild steht uneigennützig, politisch unabhängig und wir stellen immer den Mitgliedernutzen in den Mittelpunkt unseres Handelns“, so Grossauer. Auch mit der flächendeckenden Struktur gibt es viel Affinität zum Maschinenring. Besonders spannend war ein Ausblick zu gesellschaftlichen und technologischen Trends.

Mag. Harald Grossauer, ÖAMTC, bei seinem Referat „Gelbe Engel fliegen gemeinsam“.
MR-Bundesobmann Christian Angerer bei seinen Grußworten.
Gute Partnerschaft: Maschinenring und Landjugend OÖ.

Factbox

Maschinenring Oberösterreich

Der Maschinenring bietet in seinen Geschäftsfeldern Agrar, Service und Personalleasing seit über 40 Jahren Dienstleistungen für landwirtschaftliche Betriebe, öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Privatpersonen an.

– Gesamtumsatz: € 93,7 Mio.

– Mitgliederzahl in OÖ:  19.647

– Verrechnungswert Agrar: € 32 Mio.

– Durchschnittlicher Verrechnungswert je Mitglied: € 1.740.-

Maschinenring-Service

ist ein Tochterunternehmen der Oberösterreichischen Maschinenringe und engagiert sich seit 1995 in den Geschäftsfeldern Grünanlagen- und Landschaftspflege, Gartengestaltung und Winterdienst erfolgreich am Markt. Zu den erfolgreich im Ausbau befindlichen Geschäftszweigen zählen Gartengestaltung, Baummanagement und Naturgefahren Service.

Gesamtumsatz:  € 46,6 Mio.

Maschinenring Personal

bietet Leasingpersonal für die gewerbliche Wirtschaft an. 2020 konnte in OÖ ein Geschäftsvolumen von € 15,1 Mio. erzielt werden. MR Personalleasing ist mit dem österreichischen Staatswappen ausgezeichnet und hat mit einem Marktanteil von 6,18 Prozent nach Anzahl der Dienstnehmer und einem prozentuellen Zuwachs von 9,2 Prozent die Konkurrenz überholt und ist nach dieser Kennzahl klare Nummer 1.

Arbeitsplatz Maschinering

Der Maschinenring bietet in über 20 Berufsbildern für jeden den richtigen Arbeitsplatz. Das Spektrum der Arbeitsmöglichkeiten reicht von landwirtschaftlichen Tätigkeiten über Arbeiten im Service-Bereich (Grünraumpflege, Winterdienst, Forst, Hausbetreuung) bis hin zur Zeitarbeit in unterschiedlichsten Branchen, vor allem Gewerbe/Handwerk und Industrie. Im vergangenen Jahr waren rund 4.800 Menschen für den Maschinenring in Oberösterreich im Einsatz. Zusätzlich bildet der Maschinenring 14 Lehrlinge in Oberösterreich aus.

Agrarpolitik, Landesversammlung, Mschinenring, Oberösterreich