Paralleldemo zur Bayer-Hauptversammlung

Weltweit machen führende Agro-Chemie-Unternehmen mit hochgiften Pestiziden mehr als 35% ihres Umsatzes. Das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid ist Glyphosat. Obwohl es im Jahr 2015 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als krebserregend eingestuft wurde, ist es noch immer am Markt. Kommendes Jahr steht die Wiederzulassung dieses Stoffes in der EU an. Dessen Lobby rührt bereits kräftig die Werbetrommel dafür.

Wie die Brüsseler Newsagentur Agrafacts berichtete, fand vergangene Woche, am 20. April ein virtuelles Treffen von Landwirtinnen, Landwirten und Agrarexperten statt, die eine Erneuerung der Glyphosat-Zulassung nach 2022 forderten. Gesponsert wurde die Veranstaltung von der Glyphosate Renewal Group (GRG), die sich aus den Unternehmen zusammensetzt, die hinter dem Erneuerungsantrage stehen. „Dem Bericht zufolge wurde Glyphosat dort als ein Allheilmittel gepriesen, dabei ist es genau das Gegenteil: Amphibien verenden daran, Böden werden unfruchtbar, die Mär vom Klimaschutz entspringt einem Messfehler und bei uns Menschen kann es womöglich Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Diabetes verursachen. Rückstande dieses hochgiftigen Pestizids finden sich im Boden, auf Obst und Gemüse. Auch wenn man will, man kann diesem gesundheitsschädlichen Stoff nicht entkommen. Deshalb brauchen wir ein Totalverbot von Glyphosat auf europäischer Ebene“, fordert die Grüne EU-Abgeordnete und Köchin Sarah Wiener.

Am 27.4. beteiligt sich die Parlamentarierin an einer Protest-Aktion gegen den Chemiekonzern Bayer, der u.a. das toxische Pestizid Glyphosat produziert. Organisiert wird die Protest-Aktion von der Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG), die auf die Gefahren aufmerksam machen möchte, die hochgiftige Mittel wie Glyphost, Agent Orange oder Duogynon mit sich bringen. Zu Wort kommen Betroffene und Kritiker. Die Veranstaltung findet parallel zur jährlichen Hauptversammlung des Bayer-Konzerns statt, die erneut nur virtuell stattfindet und alle Kritiker ausschließt, indem sie diesen kein Rederecht, wie in den Vorjahren üblich, erteilt.

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