Höchste Zeit für höhere Milchpreise im Laden

„Deutliche Kostensteigerungen bei Vorleistungen für die Milchwirtschaft im Bereich Verpackung, Energie, Löhne, Zucker und Frucht, steigende internationale Notierungen vor allem bei Käse und Pulver und eiweißbetonten Milchprodukten führen europaweit zu festeren Preisen“, erklärte VÖM-Präsident Petschar angesichts der Entwicklung auf internationalen Märkten und der steigenden Unzufriedenheit bei Landwirten über die Preissituation auf den Höfen, die in mehreren Ländern bereits zu Protesten der Bauern geführt haben.
Bereits im Vorjahr waren die heimischen Molkereien mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert. Diese umfassten höhere Kosten bei Energie, Verpackungen, Lohnabschlüsse und bei zugekauften Leistungen wie Zucker oder Früchten. Ohne Abgeltung durch die Abnehmer führten diese zu Druck bei den Milchgeldauszahlungspreisen der Bauern, während gleichzeitig aufgrund der höheren Qualitäten durch Gentechnikfreiheit, die Erfüllung besonderer Nachhaltigkeitskriterien, wie Verzicht auf Soja aus Übersee, Verzicht auf Palmöl in Futtermittel und Produktion in kleinen Strukturen höhere Kosten einhergehen und somit ein verstärkter Druck auf bäuerliche Einkommen zu verzeichnen war. Zugleich gibt es aber auf internationalen Märkten vor allem bei Käse, Milchpulver und eiweißreichen Produkten steigende Preise, die auch zu einem gestiegenen Kieler Rohstoffwert führte. Auch die Weltmarktpreise hatten zuletzt zugelegt. Gründe dafür sind eine gute globale Nachfrage mit verstärkten Exporten aus der EU und ein EU- und weltweit geringeres Angebot an Milch infolge der Dürre in Australien und Neuseeland.
All dies führt zu festeren Preisnotierungen. Dies sollte für den heimischen Konsumenten verkraftbar sein, schließlich ist der Anteil für Lebensmittel an den heimischen Konsumausgaben mit 9,7% im internationalen Vergleich äußerst klein. Österreicher verfügen im Schnitt über eines der höchsten Einkommen in der EU. Der Anteil der Konsumausgaben für Milchprodukte liegt bei lediglich 0,7%. Dafür erhält er die international höchste Qualität. Für Petschar ist daher klar, dass diese positiven Vorzeichen auch für die heimischen Milchbauern Einkommensverbesserungen bringen müssen. „Es muss jedenfalls gewährleistet sein, dass die heimischen Milchbauern einen fairen Anteil an dieser Entwicklung erhalten“, ergänzte Petschar.

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