Der 400-Millionen-Mix aus weniger nehmen und mehr geben
Steuerliche Maßnahmen rückwirkend mit 1.1.2020
1. Wiederaufforstung nach Schadensereignissen und Errichtung klimafitter Wälder
2. Errichtung von Lagerstätten für Schadholz und Förderung der mechanischen Entrindung als Forstschutzmaßnahme
3. Abgeltung von durch den Klimawandel verursachte Borkenkäferschäden
4. Angleichung der Krankenversicherungs-Mindestbeitragsgrundlage
Für Einheitswertbetriebe ergibt sich dadurch ein Entlastungsvolumen von bis zu 320 € pro Betrieb und Jahr, für Optionsbetriebe bis zu 930 € pro Betrieb und Jahr.
5. Absenkung des Anrechnungsprozentsatzes beim fiktiven Ausgedinge von 13% auf 10%)
Diese Maßnahme führt bei den betroffenen bäuerlichen Pensionistinnen und Pensionisten zu einer durchschnittlich 450€ höheren Pension pro Person und Jahr.
6. Streichung des Solidaritätsbeitrages der Pensionisten auf alle Pensionen in Höhe von 0,5%
Der Solidaritätsbeitrag wird ausschließlich von bäuerlichen Pensionen abgezogen. Von dieser Maßnahme profitieren deshalb alle bäuerlichen Pensionistinnen und Pensionisten.
7. Einführung einer steuerlichen Risikoausgleichsmaßnahme (=Gewinnglättung) zur besseren Absicherung der Landwirte gegen Preis- und Ertragsschwankungen
Hintergrundinfo Forstwirtschaft:
· Knapp die Hälfte (rund 48%) der Gesamtfläche von Österreich ist Wald.
· Unsere Wälder erbringen vielfältige gesellschaftliche, ökologische aber vor allem auch wirtschaftliche Leistungen.
o Der Wald hat in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 3.400 ha je Jahr zugenommen – das entspricht 4.762 Fußballfeldern.
o Die Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier bietet in über 172.000 Betrieben rund 300.000 Menschen in Österreich Einkommen.
o Nicht nur für die menschliche Gesundheit ist der Wald unentbehrlich, sondern auch für den Klimaschutz.
o Jede Sekunde wächst ein Kubikmeter Holz in Österreichs Wald nach, somit bindet der Wald jede Sekunde 250 kg Kohlenstoff bzw. rund 1.000 kg CO2.
· Österreichs Waldbäuerinnen und Waldbauern kämpfen bereits seit Jahren mit Schäden in unseren Wäldern durch klimawandelbedingtes Auftreten von Stürmen, Schneedruck und Borkenkäfern:
o 2019 sind österreichweit aufgrund von Borkenkäfer rund 4,3 Mio. Festmeter (rund 36% der Schadholzmenge) Schadholz angefallen.
o Rund 62% der gesamten österreichischen Holzernte (gesamte Holzernte 18,9 Mio. Erntefestmeter) sind 2019 auf Schadholz zurückzuführen.
o In den vergangenen Jahren hat der Borkenkäfer alleine in Niederösterreich auf einer Fläche von rund 20.000 ha gewütet und das entspricht der Hälfte der Fläche der Stadt Wien.
o 2020 werden aufgrund der Trockenheit ähnliche Schadholzmengen erwartet.
· Durch die Coronavirus-Krise sind zusätzlich die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz eingebrochen und auch die Exporte in traditionelle Märkte wie z.B. Italien massiv zurückgegangen.
Zitate Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „Die Eigenversorgung unseres Landes mit hochwertigen Lebensmitteln ist nicht erst seit der Corona-Krise ein Gebot der Stunde. Unsere produzierende Landwirtschaft reduziert die Abhängigkeit von Importen und ist tragende Säule der Versorgungssicherheit. Gerade in schwierigen Zeiten braucht es nachhaltige Unterstützung. Mit diesem Paket entlasten wir unsere bäuerlichen Betriebe und setzen wichtige Anreize für Investitionen in die Forstwirtschaft, um klimafitte und gesunde Wälder aufzuforsten.“
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