Traktordemo vor Spar-Lager in Marchtrenk

In Marchtrenk haben am Dienstag Bauern vor dem Zentrallager der Supermarktkette Spar demonstriert. Rund 70 Traktoren aus ganz Österreich umkreisten in der angemeldeten und von der Polizei begleiteten Protestaktion die Zentrale, schreibt der ORF-Oberösterreich. Die Aktion wurde organisiert von dem Verein „Land schafft Verbindung“, der seine Wurzeln in Deutschland hat und sich für bessere Erzeugerpreise für Milch, Fleisch und Getreide einsetzt.

Sprecher Christian Tornehl aus St. Pantaleon-Erla sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Wir haben in Österreich die höchste Qualität und die höchsten Standards der ganzen Welt und müssen mit Produkten aus der ganzen Welt konkurrieren, die billig, oft klimaschädlich und nicht tierfreundlich erzeugt werden. Wir österreichische Bauern haben nicht nur die Verantwortung, so weiterzumachen, wir brauchen dazu auch den Preis.“ Man müsse einfach einmal anfangen mit so einem Protest, so Tornehl. Jetzt sei das vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber diese Kundgebung werde nicht die letzte bleiben. Der Verein übergab schließlich seine Forderungen an Spar.
Aus der Spar-Konzernzentrale heißt es, dass Spar marktkonforme Preise zahle und es gute Gesprächsbasis zur Landwirtschaft gebe. Laut einer Sprecherin sei jedoch der Verein „Land schafft Verbindung“ eine Splittergruppe an Bauern und nicht der richtige Ansprechpartner, um über Preise zu verhandeln. Der Verein möchte jedenfalls auch mit den weiteren großen Supermarktketten sprechen. Bislang gebe es nur von der Kette Lidl einen Gesprächstermin.
„Land schafft Verbindung“ organisiert in Deutschland Bauernproteste und wehrt sich insbesondere gegen zu viel Bürokratie und zu strenge Umweltvorschriften. Im Jänner geriet eine Bauerndemonstration der Organisation in die Kritik, weil an einzelnen Traktoren rechtsextreme Banner aufgetaucht waren. Die Veranstalter distanzierten sich davon.

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