600 Bauern verließen Molkereikonzern

Die Zahlen, die Vorstandschef Hein Schumacher für FrieslandCampina auf der Jahrespressekonferenz in Amersfoort vorlegen konnte, sind nicht schlecht: Bei einem leicht rückläufigen Umsatz stieg das Betriebsergebnis um stolze 26,3 Prozent auf 432 Mio. Euro.
Der Milchpreis für die genossenschaftlichen Mitglieder kletterte auf 37,95 Cent/ kg. Der Leistungspreis inklusive Zuschlägen, Gewinnrücklage und der Rücklage für Obligationen erreichte wieder 40,00 Cent. Laut agrarheute.com verlor die Genossenschaft gemäß Jahresbericht dennoch 628 Mitgliedsbetriebe, davon rund 400 durch den Wechsel zu anderen Milchverarbeitern. Im Vorjahr betrug der gesamte Mitgliederschwund 603. Damit ist innerhalb von zwei Jahren etwa ein Zehntel der Betriebe ausgeschieden.

Bekanntlich hat die Genossenschaft ihren Mitgliedern in jüngster Zeit einiges abverlangt: Das Unternehmen begrenzte das einzelbetriebliche Mengenwachstum, änderte die Berechnung des Garantiepreises und stellt gehobene Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Milcherzeugung. Wie FrieslandCampina mitteilte, verringerte sich die Milchanlieferung der Mitgliedsbetriebe im vorigen Jahr um 3,4 Prozent auf 10,0 Milliarden Kilogramm.

Der Gewinnsprung, den FrieslandCampina für 2019 ausweist, fußte im Wesentlichen auf einmaligen Erträgen. Ohne sie verbesserte sich das Betriebsergebnis nur um 7 Prozent. Der Umsatz der Molkereigenossenschaft gab 2019 auf 11,3 Milliarden Euro nach. Der Vorstand erklärte das Minus mit der rückläufigen Milchanlieferung.

Das Unternehmen räumte jedoch ein, auf den Heimatmärkten Niederlande, Deutschland und Belgien stünden Wachstum und Rentabilität unter Druck. Weltweit habe die Marktposition hingegen verbessert werden können, so Schumacher. „Wir erzielten mehr Wertschöpfung aus Basismolkereiprodukten und der Umsatz unserer Markenprodukte stieg um 3,1 Prozent“, berichtet der Konzernchef.

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