Zukunft für Zuckerrübenbauern zuversichtlicher

Ein anziehender Zucker-Weltmarkt mit dem zweiten weltweiten Versorgungsdefizit in Folge in der laufenden Saison 2021/22 (Oktober bis September) lässt mit gestiegenen Zuckerpreisen den Rübenanbau wieder attraktiver werden. Für die Ernte 2022 haben die Landwirte noch bis März die Möglichkeit, ihren Anbau mit der Agrana zu kontrahieren. So kam es nach Angaben der EU-Kommission 2020/21 in der EU-27 zu einem Abbau der Zuckerbestände um 935.000 t. In der laufenden Saison sollen sie sich nur wenig erhöhen. Auch weltweit tat sich 2020/21 ein Zuckerdefizit von rund 2 Mio. t auf, und für 2021/22 wird sogar eines von rund 3 Mio.t erwartet. Damit haben die Zuckernotierungen im November 2021 ihren Höchststand seit dem Frühjahr 2017 erreicht.

Laut Daten der International Sugar Organization (ISO) konnte 2020/21 die globale Zuckererzeugung von 168,997 Mio. t  den Verbrauch von 171,018 Mio. t nicht decken. 2021/22 wird ein Produktionsabfall in Brasilien um 4 Mio. t gegenüber der Vorsaison auf den Märkten wirksam. Dies geht einerseits auf das Klimaphänomen La Niña mit Trockenheit in Südamerika zurück und andererseits auf den hohen Rohölpreis, der in Brasilien die Versprittung von Rohzucker zu Ethanol forciert, anstatt ihn zu Weißzucker zu verarbeiten.

Somit bieten erstmalig nach dem Ende der EU-Zuckermarktordnung steigende Preise auch in unseren Breiten wieder Anreiz für die Landwirte, Rüben anzubauen. Die EU-Kommission berichtet, dass der Marktpreis von Weißzucker in der Union im Dezember 2021 auf 422 Euro/t gestiegen sei, nachdem er von Anfang 2018 bis vor wenigen Monaten unter den EU-Referenzpreis von 404 Euro/t abgesackt war. Im Jahresabstand entspricht dies einem Preisanstieg von rund 10%.

Vor diesem Hintergrund ruft Agrana-Chef Markus Mühleisen alle Landwirte, die noch nicht kontrahiert haben, auf, die bis März bestehende Möglichkeit zu nutzen und ihre Rübenflächen für den Anbau im Frühjahr zu fixieren. Von der günstigen Marktlage werden die Vertragslandwirte aus dem Rübenanbau 2022 auch kommendes Jahr durch Anstiege ihres Rübengeldes profitieren.

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