Waldsetzen.jetzt zieht Bilanz
Etwas mehr als 25.000 Bäume nach dem ersten Jahr – mit dieser Erfolgsbilanz blickt die Plattform Waldsetzen.jetzt auf einen schwierigen, aber dennoch zufriedenstellenden Start zurück. Baumspender verbessern zusätzlich das Ergebnis.
Die Idee spricht sich herum und lockt zunehmend Freiwillige in den Wald: Unternehmen pflanzen Bäume, so die ursprüngliche Idee, mit der Vereinsobmann Thomas Göttinger im Frühsommer 2020 Forstwirtin Viktoria Hutter und Strategieberater Manfred Ergott ins Boot holte. Gemeinsam riefen sie Waldsetzen.jetzt ins Leben und freuen sich nun über die erste vollständige Jahresbilanz.
„Wir hatten es heuer nicht leicht, umso mehr freut uns das Ergebnis!“ zeigt sich Göttinger zufrieden. Sowohl im Frühling als auch im Herbst waren es pandemiebedingte Lockdowns, die die Organisation der Einsätze erschwerte. Zahlreiche Unternehmen zeigten Interesse, verschoben jedoch ihre Einsätze – dies und zusätzliche kurzfristige Ausfälle mussten durch Freiwillige ausgeglichen werden. „Nicht einfach, aber wir haben es geschafft!“ strahlt Viktoria Hutter, die mit ihrem Team den Löwenanteil der Organisationsarbeit und vor allem die fachlichen Schulungen schultert. Sie berichtet weiter: „Die teilnehmenden Menschen sind begeistert, weil sie mit eigener Kraft bis zu 150 Baumsetzlinge oder mehr pflanzen.“ Und das mit großer Sorgfalt und dem Wunsch, dass jedes einzelne Bäumchen in ein paar Jahrzehnten ein stattlicher Baum wird.
In kürzester Zeit hat sich herumgesprochen, welchen Stellenwert das Projekt hat. Zusätzlich zu den Aktionstagen, bei denen Unternehmen die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter spenden, die einen Arbeitstag statt an der üblichen Arbeitsstelle im Wald verbringen, meldeten sich Betriebe und Privatpersonen mit dem Wunsch, Bäume zu spenden. Besonders erfreulich: Beim beliebten ATP Tennisturnier „Erste Bank Open“ in der Wiener Stadthalle wurden seitens der Erste Bank für jedes As zehn Bäume gespendet. Die Spieler*innen haben sich offensichtlich sehr für den Klimaschutz angestrengt: Es wurden knapp 600 Asse geschlagen, was das sensationelle Ergebnis von 6000 gespendeten Bäumen brachte. Diese Setzlinge wurden zu gleichen Teilen an die Waldbesitzer verteilt, die ihre Flächen für Aktionstage angemeldet haben. Die gespendeten Bäume werden nun zum Nachsetzen auf den bereits bepflanzten Waldstücken genutzt, um durch Wildverbiss oder andere Ursachen ausgefallene Bäumchen zu ersetzen.
Ein weiterer Erfolg zeichnete sich im Herbst ab: Beim ersten „Waldquelle für Morgen“ Zukunftspreis gewann Waldsetzen.jetzt den von der Kronen Zeitung unterstützten Publikumspreis. Beim PEFC-Award war das Projekt ebenfalls unter den prämierten Einreichungen. „All das sind sichtbare Zeichen dafür, dass die Menschen sinnstiftende Tätigkeiten schätzen, die sie ganz klar nachvollziehen können.“, formuliert Manfred Ergott eine mögliche Erklärung für den Erfolg. Dass es sinnvoll ist, einen zukunftsfitten Mischwald zu pflanzen, wo der Borkenkäfer Fichten-Reinkulturen flachgelegt hat, leuchtet ein. „Natürlich könnte man auch auf Naturverjüngung setzen, doch dort wo die letzten Jahrzehnte nur eine Baumsorte gestanden hat, kann man sich kurzfristig keine Explosion der Sortenvielfalt erwarten.“, erklärt Fachfrau Viktoria Hutter gerne den teilnehmenden Menschen und allen anderen, die sich für das Thema interessieren. Und so werden standortangepasste Mischwälder gepflanzt, um die Diversität rasch zu erhöhen.
Letztlich geht es ja nicht nur einfach darum, dass Wald wieder aufgeforstet wird – das könnte die Natur auch ohne Hilfe bewältigen. Es geht vielmehr um Bewusstseinsbildung, darum, die Verbindung zwischen Menschen und Natur wieder herzustellen und die Achtsamkeit gegenüber der großen Rolle der Wälder unserer Heimat zu wecken. Unter www.waldsetzen.jetzt können sich Unternehmen und Waldbesitzer für die nächsten Aktionstage anmelden oder sich weiter informieren.
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