„Tierschutzgipfel“ bei Minister Anschober
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger spricht sich für ein EU-weites Exportverbot von Schlachtvieh in Drittstaaten aus. Angesichts der aktuellen Diskussion um Tiertransporte sagte die Ressortchefin zur APA: „Unsere Bauern haben nichts falsch gemacht. Sie haben sich vielmehr an unsere geltenden Regeln gehalten, Österreich hat deutlich strengere Vorschriften für Schlachttiertransporte als viele EU-Staaten.“
„Wir brauchen diese strengen Regeln für alle EU-Staaten, angelehnt an den strengen Bestimmungen, die es in Österreich gibt. Eine Vereinheitlichung ist notwendig“, forderte Köstinger. Im aktuell diskutierten Fall wurden Schlachttiere von Österreich nach Spanien verkauft, dort gemästet und anschließend in einem wochenlangen Transport in den Libanon verbracht. Der für Tierschutz zuständige Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach am Donnerstag in der „Zeit im Bild 1“ von einem „Auftrag, Tiertransporte dramatisch zu reduzieren, auch was die Distanzen betrifft“. Auf einem „Tierschutz-Gipfel“ am 17. März 2020 will Anschober mit Experten aus dem Sozial- und dem Landwirtschaftsministerium, Vertretern von Tierschutzorganisationen und betroffenen Behörden Verbesserungen auf nationaler Ebene definieren, aber auch die notwendigen Änderungen auf EU-Ebene außer Streit stellen.
Österreichischen Langstreckentransporten wird seitens verschiedener Tierschutzorganisationen im Großen und Ganzen ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt: Für das Inland gilt bei Schlachttiertransporten eine Obergrenze von viereinhalb Stunden. EU-weit ist diese höher (acht Stunden). Ein anderes Thema sind Zuchttiertransporte, diese sind in Drittstaaten nur unter höchsten Standards möglich.
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