Sonderschau Autark.me – der Weg zur Autarkie
Blackout – Was tun, wenn der Strom weg ist? Steigende Strompreise – Welche Möglichkeiten gibt es, langfristig nicht mehr davon abhängig zu sein? Strom, Wärme und Gas aus erneuerbaren Energien zu erzeugen – Zukunft oder Traumvorstellung?
Text von Lilian Amina Derndler, BA, Content Management
Autarkie ist ein Weg, für diese Szenarien vorzusorgen, vorzubeugen und vorzudenken. Auf der Premiere der „Bauen+Wohnen“ Wien, vom 10.-13.11.2022 in der Messehalle Wien, findet am Stand A-0842 die Sonderschau Autark.me statt. Was Sie sich hiervon erwarten dürfen und welche Highlights präsentiert werden, erfahren Sie im Interview mit Ing. Mag. Thomas Gernbauer, Gernbauer Innovation Hub.
RX Austria & Germany: Was dürfen sich Besucher auf der Sonderschau der „Bauen+Wohnen“ Wien erwarten?
Thomas Gernbauer: Rundum-Betreuung zum Thema autarkes Leben. Wir haben Experten engagiert, die unsere Interessenten ausführlich beraten werden, darunter auch eine Rechtsanwaltskanzlei mit Spezialwissen zu erneuerbaren Energiegemeinschaften.
Wir bieten auch eine Jobbörse für Menschen, die in diesem spannenden Feld ihre Zukunft sehen. Weiters wird es einen Vortragsbereich zu den unterschiedlichen Themen am Stand geben. Außerdem präsentieren wir am Donnerstag, den 10.10.2022 um 13:30 Uhr, unser neues Buch `autark.me´ auf der Hauptbühne.
Was bedeutet es, „autark“ zu leben?
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit in allen Lebensbereichen. Autarkie beginnt immer bei uns selbst und ist in erster Linie ein Bewusstsein, wie sehr wir fähig sind, unser Leben selbstbestimmt zu gestalten. Ich nenne das auch wesensgerecht zu leben. Hier geht es nicht darum auszusteigen, sondern um den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Ebenso stehen Versorgungssicherheit und Preisstabilität im Fokus.
Nehmen Sie in letzter Zeit einen verstärkten Trend in diese Richtung wahr?
Ja, besonders durch die gesetzlichen Möglichkeiten der erneuerbaren Energiegemeinschaften und die hohen Energiekosten möchten sich viele vor allem im Energiebereich abnabeln und so mehr Sicherheit bekommen. Dies ist ein erster Schritt zur Autarkie.
Grüner Wasserstoff – was verstehen Sie darunter?
Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dafür wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet, deshalb ist er CO₂-frei. Grünen Wasserstoff kann man speichern und mittels einer Brennstoffzelle rückverstromen, wenn kein Strom aus anderen Quellen zur Verfügung steht. Blockheiz- und Gaskraftwerke können auch mit Wasserstoff betrieben werden und so Wärme und Strom liefern, interessant ist weiters die Beimengung zum Erdgas bzw. Biogas. Auch hier stehen schon sehr ausgereifte Technologien zur Verfügung. E-Fuels können ebenfalls aus grünem Wasserstoff hergestellt werden und ermöglichen so eine mobile Versorgung.
Auf der Premiere wird Ihr Buch veröffentlicht. Welche Schwerpunkte setzen Sie hier?
Im Fokus stehen alle Technologien rund um Autarkie. Aussteller auf unserer Sonderschau haben auch die Möglichkeit, in unserem Buch autark.me präsentiert zu werden. (Redaktionsschluss ist der 15. Oktober)
Welches Notfallpaket sollte jeder für den Fall eines Blackouts daheim haben?
Beispielsweise sind Mehl, Zucker, Reis- & Teigwaren, Haferflocken, Dosen- und Fertiggerichte ideal für den Notvorrat geeignet. Denken Sie daran: Im Katastrophenfall kann es auch zu Störungen der Wasserversorgung kommen. Deswegen ist ein ausreichender Wasservorrat notwendig! Weitere Informationen erhalten Sie an unserem Stand auf der Premiere der `Bauen+Wohnen´ Wien.
Was versteht man unter erneuerbaren Energiegemeinschaften?
Eine EEG darf Energie (Strom, Wärme oder Gas) aus erneuerbaren Quellen erzeugen, speichern, verbrauchen und verkaufen. EEGs nutzen die Anlagen des Netzbetreibers (wie das Stromnetz), dabei müssen sie immer innerhalb des Konzessionsgebiets eines einzelnen Netzbetreibers angesiedelt sein. Für eine EEG gibt es drei wichtige Vorgaben: Die erzeugte Energie darf nur aus erneuerbaren Quellen stammen. Die Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen müssen örtlich nahe beieinander liegen. Alle Anlagen haben sich im Zuständigkeitsbereich eines Netzbetreibers zu befunden. Die Grenze bildet das Umspannwerk.
Ist Eigenversorgung auch in der Stadt möglich? Wenn ja, wie?
Gemeinschaften sind das Zauberwort. Natürlich braucht man Flächen, aber die wären zur Genüge vorhanden. Dann könnte man alle Lebensbereiche autark umsetzen: Wohnen, Heizen, Strom, Wasser, Ernährung, Mobilität und vieles mehr. Statt auf Energielieferanten, Supermärkte und Co. angewiesen zu sein, könnte man so die Versorgung selbst in die Hand nehmen.