Sauermolke als Gülleoptimierer
Laut EU-Richtlinie zur Reduktion von schädlichen Emissionen müssen bis 2030 die Ammoniak-Emissionen um 12 % (Basiswert von 2005) gesenkt werden. In diesem Zusammenhang hat Woerle gemeinsam mit der Pinzgau Milch ein Forschungsprojekt vorgestellt, das mit der HBLA Ursprung und der FH Salzburg Campus Kuchl umgesetzt wurde. „Bei diesem gemeinsamen Projekt geht es um die Wiederverwertung von Reststoffen wie Sauermolke oder Spülmilch, die beim Produktions- bzw. Reinigungsprozess in unserer Käserei sowie in der Molkerei entstehen. Durch geeignete Beimischung zur Gülle kommt es zu einer nachhaltigen und messbaren Senkung der Ammoniak-Emissionen”, erklärt Geschäftsführer Gerrit Woerle. „Neben der Reduktion der Ammoniak-Abgasungen kommt es zugleich zu einer verbesserten Düngewirkung – also eine klassische Win-Win-Situation und ein Paradebeispiel für gelungene Kreislaufwirtschaft.”, ergänzt dazu Pinzgau Milch-Geschäftsführer Hannes Wilhelmstätter.. Die Studienergebnisse bzw. deren Effizienz wurden bereits wissenschaftlich bestätigt.
Auch der Salzburger Agrarlandesrat Josef Schwaiger sieht in der Initiative von Woerle und der Pinzgau Milch ein zukunftsweisendes Projekt. „Bei der Neuausrichtung der gemeinsamen Agrarpolitik stehen Klima- und Umweltschutz stärker als bisher im Fokus. Aber um die Emissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren, braucht es eine breite Mischung an Minderungsmaßnahmen. Die bodennahe Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern wird – abgesehen von den hohen Kosten – nicht bei jedem Betrieb möglich sein, zumal der Großteil unserer Betriebe im Berggebiet liegt. Umso mehr möchte ich mich bei Woerle und der Pinzgau Milch bedanken, dass hier vorausschauend an einem vielversprechenden Forschungsprojekt gearbeitet wurde”, so Josef Schwaiger.
Im Rahmen des Projekts führten SchülerInnen der HBLA Ursprung Messungen mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen von Rindergülle und Sauermolke bzw. Spülmilch durch. Im Anschluss wurden die besten Mischungsverhältnisse im Großmaßstab in den Güllegruben der Schule sowie von mehreren Landwirten wiederholt. Parallel dazu führte die FH Salzburg Kontrollmessungen im Labormaßstab durch. Die Ergebnisse wurden von externen Experten überprüft und mittlerweile auf wissenschaftlichem Niveau international publiziert..
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