NIEDERÖSTERREICH IM FOKUS

Bauern füllen die Regale
Die Corona-Krise hat die Welt und Österreich fest im Griff. Es ist die wohl größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg für unser Land. Und schauen wir in nahe Länder wie Italien, so wissen wir auch, wie dramatisch die Situation noch werden könnte. Das müssen wir mit allen Mitteln verhindern, deswegen hat die Bundesregierung auch besonders entschlossene Maßnahmen gesetzt. Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Team beweisen großen Einsatz, Mut und Besonnenheit beim Krisenmanagement. Nur wenn sich auch alle an die Einschränkungen halten, werden wir nach dieser schweren Zeit auch wieder kräftig durchstarten können. Umso wichtiger ist dabei die konzentrierte und konzertierte Zusammenarbeit der Politik mit den Expertinnen und Experten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitsbereich. Das perfekte Zusammenwirken aller Kräfte ist essenziell bei der Bekämpfung der Pandemie. Wir wissen, wie fordernd diese Arbeit im Moment ist, dafür gebührt den Ärztinnen und Ärzten sowie den Pflegerinnen und Pflegern die höchste Anerkennung.
Aber auch die Bäuerinnen und Bauern rücken vollkommen zu Recht in den Fokus. Denn von heute auf morgen ist die Welt eine völlig andere geworden. Plötzlich wird deutlich, worauf wir uns in dieser dramatischen Krisensituation verlassen können: Auf eine funktionierende Staatsgewalt, auf unser erstklassiges Gesundheitssystem. Und ganz besonders auf unsere bäuerlichen Familienbetriebe. Denn sie sind es, die die Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen. Rund um die Uhr, an jedem Tag des Jahres, kann ganz Österreich sich auf die heimischen Betriebe verlassen. Gerade in Zeiten der Krise wird dies noch unmittelbarer sichtbarer. Und dabei sei eines ganz klar und deutlich gesagt: Medial sieht man Hamsterkäufe, überlaufene Märkte und ausgeräumte Zen­trallager der Konzerne. Natürlich gilt auch den Angestellten dort meine Hochachtung. Doch die Supermärkte sind die Regalaufsteller. Die Bäuerinnen und Bauern aber füllen diese Regale. Sie sind es, die am Feld und im Stall arbeiten, um Lebensmittel zu produzieren. Ohne deren Arbeit die Regale leer bleiben würden. Das wird der Gesellschaft jetzt vor Augen geführt. Wenn schon in der Früh mehr Traktoren auf den Feldern fahren, als Autos über die Straßen rollen, ist jeder und jedem bewusst: Die heimische Landwirtschaft ist das Rückgrat unseres Landes. Ohne die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern hätten die Supermärkte keine Arbeit und keinen Grund, in der Früh aufzusperren. Vier Prozent der Bevölkerung versorgen hundert Prozent, und das täglich, frisch und regional.
Die Krise zeigt: Bei medizinischen Gütern sind wir plötzlich von China abhängig, bei vielen anderen Gütern kommen Amazon und Co. gar nicht mehr nach mit ihren Lieferungen. Bei den Lebensmitteln hingegen sind es unsere bäuerlichen Familienbetriebe, auf die wir uns verlassen können. Das muss auch so bleiben! Heute müssen wir alles daransetzen, das Virus zu bekämpfen und die Krise zu bewältigen. Die Wertschätzung, die die heimische Landwirtschaft jetzt erfährt, ist aber auch eine Chance für die Zeit nach der Krise. Denn wann, wenn nicht jetzt, sollte die Gesellschaft erkennen, dass die Eigenversorgung mit Lebensmitteln (und auch mit Medikamenten) absolut Priorität hat vor der Profitgier internationaler Konzerne?

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