NIEDERÖSTERREICH IM FOKUS
Ministerin Gewessler wird zur Senkung des Wolfsschutzes gezwungen
Vor wenigen Wochen war ich auf Einladung unseres EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber in Brüssel bei Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und habe mit ihm gemeinsam dafür plädiert, dass der Schutz für die Wölfe gelockert werden muss. Denn der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, aber er bedroht Nutztiere und die Alm- und Weidewirtschaft sowie das Sicherheitsgefühl vieler Menschen. Präsidentin von der Leyen sieht das mittlerweile auch so und hat kurz nach unserem Gespräch offiziell vorgeschlagen, den europaweiten Schutzstatus des Wolfs zu senken und ihn damit leichter zu regulieren. Dieser Vorschlag ist absolut richtig, doch dem müssen nun auch die einzelnen Mitgliedsstaaten zustimmen. Da diese Beratungen und Abstimmungen im Rat der Umweltminister stattfinden werden, wird für Österreich dort Umweltministerin Leonore Gewessler sitzen. Es steht zu vermuten, dass diverse NGOs und grüne Parteisekretäre größeren Einfluss auf die Ministerin haben als die Bevölkerung im ländlichen Raum, und sie den wichtigen Vorschlag in Brüssel ablehnen würde.
Doch Gott sei Dank fällt der Naturschutz bzw. die Jagd in Österreich in die Kompetenz der Länder und nicht in die des Ministeriums in der Wiener Innenstadt. Deshalb habe ich mit den anderen Landesräten Kontakt aufgenommen, verhandelt und sie schlussendlich davon überzeugt, dass der Schutzstatus gesenkt werden soll und muss. Die Wölfe müssen rasch und unbürokratisch vertrieben, vergrämt und auch entnommen werden dürfen. Mit einer sogenannten „einheitlichen Länderstellungnahme“ fordern die Bundesländer den Bund auf, dem Vorschlag der EU-Kommission zuzustimmen und den Schutzstatus zu senken. Mehr noch, die Ministerin ist sogar formal daran gebunden, diese Position zu unterstützen. Aktuelle juristische Gutachten zeigen das ganz klar. Ministerin Gewessler kann und darf in Brüssel keine andere, eigene Meinung einbringen.
Und das ist auch gut so, denn die Nutztierverluste durch den Wolf sind allein von 2021 auf 2022 von 849 auf 1.780 rasant angestiegen. Auch das Sicherheitsgefühl der Menschen ist durch Wolfssichtung in der Nähe von Siedlungen mehr und mehr bedroht. Der Wolf ist ein tödliches Raubtier, das nichts in der Nähe von Bauernhöfen, Siedlungen oder Schulen und Kindergärten zu suchen hat. Und wenn NGOs natürlich reflexartig nach mehr Herdenschutz rufen, dann sei ihnen ins Stammbuch geschrieben: Herdenschutz für Menschen kenne ich nicht. Und ich möchte auch keine Zäune für sie errichten müssen. Die Sicherheit hat oberste Priorität! Hier braucht es keine NGO-Fantasien, sondern politische Verantwortung.
Dass sich die Bundesländer geschlossen hinter meine „Länderstellungnahme“ stellen und wir damit die grüne Ministerin an eine Zustimmung zur Schutz-Senkung binden, ist nicht nur ein politischer Erfolg, sondern vor allem ein Erfolg für die Sicherheit im ländlichen Raum und für die wirtschaftliche Existenz bäuerlicher Familien.
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