Neues Ackerbauverfahren mit festen Reihen
In Zusammenarbeit mit der Agravis Raiffeisen AG starten die Amazonenwerke 2020 ein neues, langfristig angelegtes Ackerbau-Versuchswesen. Unter dem Titel „Controlled Row Farming“ (CRF) wird ein vollkommen neues Ackerbauverfahren für die Landwirtschaft vorgestellt, bei dem jede pflanzenbauliche Maßnahme im Bezug zu einer festen Reihe erfolgt.
Die Vision des agrar-ökologischen Ackerbausystems CRF besteht in dem bedarfsgerechten Einsatz von Betriebsmitteln zur Erzielung angemessener Erträge und Erlöse in Kombination mit einem maximalen Beitrag zu Biodiversität. Ziel soll sein, die Biodiversität intensiv zu fördern und gleichzeitig eine hohe Effizienz im Ackerbau zu erreichen. Beide Ziele sollen nicht nur in Einklang gebracht werden, sondern sich idealerweise auch unterstützen.
Sämtliche Kulturpflanzen werden im CRF-Konzept in einer Reihenweite von 50 cm angebaut, wobei die Saat des Getreides in Doppelreihen erfolgt. Je nach Fruchtfolge kann die Reihe um 25 cm versetzt werden, um zum Beispiel den Vorfruchtwert der Untersaat zu nutzen. Die Saat erfolgt in der Regel in Kombination mit reihenorientierter Düngung. Der Pflanzenschutz erfolgt überwiegend reihenbezogen mittels Bandapplikation auf die Reihe und mit Dropleg-Systemen in den höheren Beständen.
Sämtliche Arbeitsgänge werden stets mit hochgenauer Spurführung per RTK-GPS und Kamerasteuerung durchgeführt. Die Hacktechnik dient der mechanischen Unkrautbekämpfung in Kombination mit reihenbezogenem Pflanzenschutz, gezielter Düngerapplikation und Saat von Begleitpflanzen zwischen den Reihen. Diese Begleitpflanzen – ohne direkten Kontakt zu Düngung und Pflanzenschutz – leisten einen positiven Beitrag zur phytosanitären Unterstützung der Hauptkultur, zur Bodenfruchtbarkeit und zur Biodiversität. Je nach Kultur und Witterungsverlauf werden diese Begleitpflanzen aktiv im Bestand geführt, um die Ernte der Kulturpflanze sicherzustellen.
In den CRF-Versuchen werden zwei unterschiedliche Intensitäten gegenübergestellt: Eine Variante legt den Schwerpunkt auf den Maximalertrag bei geringer Konkurrenz durch Begleitpflanzen. Die zweite Variante wird bei verminderter Intensität des Dünge- und Pflanzenschutzaufwandes die Biodiversität im Fokus haben.
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