Natura 2000 – europaweites Netz
Das von der Europäischen Union eingeführte Netzwerk „Natura 2000“ wird in Niederösterreich durch 41 sogenannte Europaschutzgebiete abgebildet. Diese sogenannten Europaschutzgebiete sollen dem dauerhaften Schutz natürlicher Lebensräume, sowie von Pflanzen und Tieren in Europa dienen und damit dem Verlust an biologischer Vielfalt entgegenwirken. Alle Mitgliedsstaaten müssen dafür besondere Schutzgebiete ausweisen.
Die Europaschutzgebiete können sich auch mit bereits bestehenden nationalen Schutzgebieten wie Nationalparks oder Biosphärenparks, wie beispielsweise dem UNESCO-Biosphärenpark Wienerwald, überlappen. Mit Stand Januar 2024 umfasst Natura 2000 rund 19 Prozent des europäischen Festlandes und neun Prozent der Meeresgebiete. Es ist damit das größte Netzwerk an Naturschutzgebieten der Welt. Das Europaschutzgebiet „Wienerwald-Thermenregion“, das beinahe deckungsgleich mit dem niederösterreichischen Teil des Biosphärenpark Wienerwald ist, hat eine Flächengröße von knapp 85.000 Hektar.
Was bringt Natura 2000?
Für die einzelnen Gebiete werden Managementpläne zu den Erhaltungszielen und den dafür notwendigen Maßnahmen ausgearbeitet. Die Europaschutzgebiete dienen jedoch nicht nur dem Erhalt der Biodiversität, sondern haben auch großen persönlichen Nutzen für Jede und Jeden von uns. Saubere Luft, fruchtbare Böden, Schutz vor Hochwasser und Bewahrung historischer Kulturlandschaften sind nur einige der positiven Auswirkungen. Menschliche Nutzung, wie zum Beispiel Wandern und Radfahren, ist erlaubt, solange es der Natur nicht schadet. Grundsätzlich gilt: Das Europaschutzgebiet ist keine Sperrzone. Es kann also weiterhin so gewirtschaftet werden wie bisher – unter dem Vorsatz, die Artenvielfalt zu sichern. Für Änderungen in der Bewirtschaftung, die sich auf die Schutzgüter negativ auswirken können, wie eine intensivere Nutzung, gilt das so genannte Verschlechterungsverbot. Das bedeutet, es dürfen innerhalb des Gebietes keine wesentlichen Verschlechterungen der geschützten Lebensräume oder erhebliche Störungen der geschützten Arten erfolgen.
Schutzgebietsbetreuung durch Biosphärenpark Wienerwald Management
Um die Arten und ihre Lebensräume zu erhalten, ist ein Management der Schutzgebiete notwendig. Daher wurde von der niederösterreichischen Naturschutzabteilung bereits für zahlreiche Europaschutzgebiete eine Schutzgebietsbetreuung eingerichtet, welche laufend ergänzt und ausgebaut wird. Ein wesentliches Ziel ist die Organisation und Koordinierung der Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure zur Betreuung dieser Gebiete. Weiters werden die für das jeweilige Schutzgebiet festgelegten Managementpläne von den Schutzgebietsbetreuenden umgesetzt. Auch sollen die Bedeutung und der Nutzen der Schutzgebiete der Bevölkerung bewusst gemacht werden. Die lokalen Schutzgebietsbetreuer sind dabei in engem und stetigem Austausch mit der Naturschutzabteilung und der Energie- und Umweltagentur (eNu) des Landes Niederösterreich, welche für die Koordination und Vernetzung zuständig ist. Derzeit übernimmt das Biosphärenpark Wienerwald Management die Agenden der Schutzgebietsbetreuung im Europaschutzgebiet „Wienerwald-Thermenregion“.
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