Langer-Weninger fordert Verzicht auf Aktionen
Die Rindfleischproduktion in Südamerika erfolgt völlig anders als bei uns in Österreich. Während die heimischen Betriebe stärker auf Qualität mit extensiven Systemen auf Basis des Grünlandes setzen, erfolgt die Endmast von Rindern in Südamerika in sogenannten „Feedlots“ mit riesigen Herden auf engstem Raum mit reinem Kraftfutter – bzw. Getreiderationen. Beide Systeme unterscheiden sich in ihrer Klimaauswirkungen massiv. Während die Produktion von heimischem Rindfleisch 14 Kilogramm CO2 verursacht, ist Rindfleisch aus Südamerika mit etwa 80 Kilogramm CO2-Ausstoß belastet. „Gleichzeitig ist daran zu erinnern, dass die Wiederkäuermägen von Rindern, Schafen und Ziegen die einzige Verwertungsmöglichkeit für das heimische Grünland und den Schutz von Biodiversität darstellen. Mit den Rabatten zugunsten von südamerikanischem Rindfleisch agieren die betroffenen Handelsketten gegen die Interessen der heimischen Bäuerinnen und Bauern und gegen den Klimaschutz und den Erhalt der Kulturlandschaft in den Bergregionen. Das Gleiche gilt beim Verkauf ausländischer Billigbutter im Rahmen von Handelsmarken, wo die Herkunft auf den ersten Blick meist nicht sichtbar ist. „Ich fordere daher die Verantwortungsträger auf, künftig im Sinne von Bauern, Konsumenten und Klimaschutz auf Aktionen im Zusammenhang mit dem Billigimport von Rindfleisch oder Butter gänzlich zu verzichten“, appelliert LK-Präsidentin Langer-Weninger.
Einzelne Handelsmanager lassen sich immer wieder für ihr angeblich beherztes Eintreten gegen Freihandelsabkommen und für den Klimaschutz abfeiern. Diese sollten viel mehr an ihrem Tun gemessen werden. Und das wäre ganz einfach: „Wenn die großen Handelsketten ernsthaft etwas gegen den unfairen Handel zulasten der heimischen Bäuerinnen und Bauern und für den Klimaschutz tun wollen, dann müssen sie ab sofort auf billige Überseeimporte bei Fleisch, Milchprodukten, Obst und Gemüse verzichten. Sie würden damit für den Klimaschutz und für mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land sorgen“, so die Präsidentin abschließend.