Kieler Uni ermittelt Klimabonus für Weidemilch
Welches Haltungssystem in der Milchviehhaltung im Einzelfall das klimafreundlichere ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Dieses Fazit haben Forschende um Prof. Friedhelm Taube von der Christian-Albrechts-Universität Kiel aus einer Studie gezogen.
Die Wissenschaftler verglichen die CO2-Emissionen von drei Haltungsformen: ganzjährige Stallhaltung, ganzjährige Weidehaltung und eine gemischte Haltungsform. Dazu werteten sie die Daten von 30 wissenschaftlichen Publikationen aus.
Die Forscher stellten laut agrarheute fest, dass unabhängig vom Haltungssystem die Emissionen zunächst deutlich zurückgingen, wenn der Milchertrag pro Tier stieg. Hohe Milcherträge erforderten weniger Milchkühe, um eine bestimmte Milchmenge zu erhalten.
Die Vermutung, dass Weidemilch aufgrund der geringeren Milchleistung von Weidetieren schlechter abschneide, habe sich nicht bestätigt. An die Weidehaltung angepasste Rassen könnten Weidegras sehr effizient umsetzen.
Oftmals seien die Tiere, die auf der Weide gehalten werden, auch gesünder und wiesen eine längere Nutzungsdauer auf, was sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirke, erklärten die Forscher. Insgesamt verursachte die Weidehaltung weniger CO2-Emissionen als die Stallhaltung.
Bei der Stallhaltung brauche man mehr Energie für die Futterbergung und Gülleausbringung. Hinzu kämen die Emissionen bei der Produktion von Konzentratfutter und mineralischem Dünger, die bei der Stallhaltung häufiger eingesetzt würden.
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