Jubiläum bei John-Deere in Mannheim

Das John Deere Werk Mannheim feiert die Produktion des 2 millionsten Traktors. Alle 4,2 Minuten läuft hier ein Traktor vom Montageband. Rund 3.300 Mitarbeiter fertigen für die ganze Welt ca. 40.000 Traktoren pro Jahr. In der Stadt Mannheim zählt die Fabrik zu den wichtigsten Arbeitgebern.

Mannheim ist die Erfinderstadt. Hier wurde das Auto, das Fahrrad und der Traktor erfunden. Während es heute keine Auto- und Fahrradproduktion mehr gibt, werden im Stadtteil Lindenhof weiterhin fleißig Traktoren produziert. Die Firma Heinrich Lanz hat vor 102 Jahren mit dem Bulldog den Grundstein für eine der erfolgreichsten Traktorenfabriken gelegt. Seit 1956 werden hier John Deere Traktoren produziert. Aufgrund der stark gestiegenen Produktion ist die Fabrik heute die größte John Deere Produktionsstätte außerhalb Nordamerikas. Gleichzeitig handelt es sich um die größte Traktorenfertigung in Deutschland, denn hier werden 2/3 aller in Deutschland hergestellten Traktoren produziert. Dabei profitiert das Werk von der verkehrsgünstigen Lage am Rhein, über den zwei Mal pro Woche jeweils mehr als 220 Traktoren in Richtung Rotterdam oder Antwerpen und dann weiter nach Übersee sowie Großbritannien verschifft werden.

Das Werk ist aber nicht nur Produktions-, sondern auch Entwicklungs-Standort für alle mittleren Traktoren von John Deere. Über 250 Ingenieure arbeiten hier
an den Traktoren für morgen und übermorgen. Dabei dreht es sich vor allem um Leistung, Komfort und Effizienz. So bieten die Schlepperkabinen heute den
Komfort eines PKW mit Klimaautomatik, AppleCar Play, Komfortsitz, GPS-Lenksystem uvm. Viel Aufwand stecken die Entwickler auch in die saubere Verbrennung des Kraftstoffs. Denn hier gelten ähnlich strenge Abgasnormen wie bei anderen Fahrzeugen. Parallel arbeiten die Ingenieure an alternativen Konzepten, wie dem Einsatz von Biokraftstoffen. Auch elektrische Antriebe sind ein Thema, wenn auch nur bei kleineren Traktoren, da die Batteriekapazität noch nicht ausreicht. 2026 wird der erste vollautonome und batteriegetriebene Traktor mit ca. 100 PS vorgestellt.

Richtungsweisend war die Entwicklungsabteilung mit der Einführung der Rahmenbauweise bei den Mannheimer Traktoren. Der stabile Brückenstahlrahmen verleiht den Schleppern eine enorme Stabilität beim Einsatz schwerer Anbaugeräte. Außerdem können die übrigen Komponenten des Schleppers leichter gebaut werden, so werden die Getriebegehäuse z.B. aus Aluminium gefertigt. Nach der Einführung der Rahmenbauweise in den 90er Jahren gingen die Produktionszahlen stetig nach oben. Seit über 20 Jahren ist John Deere in allen wichtigen westeuropäischen Ländern Marktführer bei Traktoren. Zum aktuellen Erfolg trägt unter anderem auch das Flaggschiff aus Mannheimer Fertigung, der 6R 250 bei. Mit einer Maximalleistung von 300 PS ist er der größte Traktor, der jemals in Mannheim gebaut wurde. Insgesamt decken die Mannheimer Traktoren den Bereich von 90 bis 250 PS Nennleistung in der „Luxusklasse″ ab.

Der 2 millionste Traktor wird ebenfalls ein 6R 250 sein. Als Dankeschön an das Produktionsteam ist der Schlepper mit Porträtfotos von über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern foliert. Langfristig bekommt er einen Ehrenplatz im Werksmuseum neben seinem kleinen Bruder, dem 1 millionsten Schlepper, einem JD 6400. Übrigens hat es seit dem Start der Traktorenproduktion 70 Jahre gedauert, bis der 1 millionste Traktor gefertigt wurde. Die zweite Million wurde bereits nach ca. 30 Jahren erreicht.

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