Innviertler HTL profiliert sich bei Agrartechnik

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Digitalisierung, Automatisierung und Ökologisierung sind aus der modernen Landtechnik nicht mehr wegzudenken. Bildung ist dabei der Schlüssel, um die Landwirtschaft von Morgen fit und konkurrenzfähig zu machen. Der Schwerpunkt Agrar- und Umwelttechnik an der HTL Ried wird nun seit 4 Jahren intensiv vorangetrieben.

„Agrartechnik ist vielseitig, herausfordernd – und cool: Das bestätigen auch in diesem Schuljahr zahlreiche anwendungs- und praxisorientierte Diplomarbeiten an der HTL Ried“ so Martin Anzengruber, Leiter des Ausbildungsschwerpunktes Agrar- & Umwelttechnik. Neben dem durchwegs hohen fachlichen Niveau beeindruckt die große thematische Bandbreite der Aufgaben, mit denen sich die Maturanten in ihren vorwissenschaftlichen Arbeiten in der Landtechnik auseinandergesetzt haben. Wie anwendungs- und praxisorientiert es dabei zugeht, zeigt ein Blick die Themen, mit denen sich die künftigen Maschinenbau-Ingenieure befassten.

So gelang es zwei Schülern ein Modell zur automatischen Zugpunkteinstellung beim Pflügen zu entwickeln. Denn stimmt die Zugpunkteinstellung, lässt sich der Kraftstoffbedarf und der Verschleiß reduzieren, was sich wiederum positiv auf die Umwelt und auf die Effizienz des gesamten Arbeitsprozesses auswirkt.

Komfortable Hühnerhaltung, sowohl für das Federvieh als auch für dessen Halter: Diese Vision verwirklichten zwei Absolventen der Abend-HTL. Sie konstruierten einen Hühnerstall in modularer Bauweise, in dem Fütterung, Ei-Entnahme, Einstreuung und Entmistung automatisiert mit hochmodernen Steuerungssystemen erfolgen. So kann der Stall jeweils rund eine Woche lang autonom betrieben werden – in der Top-Version sogar überwacht und gesteuert vom Smartphone aus.

Der Bandschwader von Reiter – Innovative Technology könnte in Zukunft leichter, bauform- & materialoptimierter ausgestattet werden. Die Optimierungsarbeiten brachten eine Gewichtsreduktion im zweistelligen Prozentbereich für die innovative Grünlandtechnik des Schlüsselberger Agrarmaschinenherstellers.

Ein Dreier-Team konstruierte für SAMO-Maschinenbau ein spezialisiertes Polterschild, wie es bei Forstarbeiten am Traktor zum Einsatz kommt. Ziel war ein preiswertes Basismodell, das sich durch frei konfigurierbare Applikationen individuell aufrüsten lässt. Neben umfangreichen Konstruktionsarbeiten erstellten die Schüler auch eine Marktanalyse.

Eine weitere Abschlussarbeit mit Fokus Forst hatte zum Ziel, eine Holzzange mit Kegelspalter für einen Bagger und eine dazu passende Steuereinheit zu entwickeln. Grundanforderung war es, die beiden Anbaugeräte zu kombinieren und mit Hilfe eines Hydraulikkreises intelligent zu steuern.

Zwei junge Konstrukteure nahmen an einer HTL-Wettbewerbsausschreibung von CNH Industrial Österreich GmbH zum Thema „Front Closure Neukonstruktion mit Kostenoptimierung“ teil. Die Diplomarbeit ist bereits erfolgreich abgeschlossen, der Wettbewerb ist noch im Laufen.

Alljährliche Diplomarbeiten werden auch mit den Partnerfirmen Wintersteiger (Parzellenmähdrescher) und Pöttinger (Grünlandtechnik) abgewickelt. Die Schülerinnen und Schüler werden von den Firmen dabei durchaus als Experten betrachtet: Das zeigt auch die Tatsache, dass bei beiden Diplomarbeiten Vereinbarungen zur Geheimhaltung geschlossen wurden, weil sie für Forschung & Entwicklung von Bedeutung sind.

Moderne Landtechnik greift vermehrt auf mechatronische Hilfsmittel zu. GPS-Spurführungssysteme sowie kamerageführte Maschinen und Sensoren sind auf Feldern längst angekommen. Durch diese neuen Technologien lassen sich Aussaat, Düngung, Applikationen optimieren und analysieren. Nachhaltigkeit ist dabei ein positiver Nebeneffekt. Zwei Schüler haben sich mit Lenkwinkelsensoren auf Fahrzeugen des Welser Maschinenbauers REFORM auseinandergesetzt. .

Die Diplomarbeiten an der HTL Ried werden in enger Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen umgesetzt, in den erwähnten Beispielen mit Wintersteiger, REFORM-Werke, CNH-Steyr Traktorenwerke, SAMO Maschinenbau, Pöttinger, Hargassner bzw. Reiter – Innovative Technology.

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