Hagelversicherung ruft Netzwerk Tierproduktion ins Leben

Gestern fand in der Österreichischen Hagelversicherung das erste Netzwerktreffen zum Bereich „Tierproduktion“ statt. Der Agrarversicherer und Österreichs größter Tierversicherer lud höchste Vertreter der Ministerien , der Landwirtschaftskammer Österreich, der Verbände aus der Nutztierbranche und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ein, um mit Top-Wissenschaftlern der Universität für Bodenkultur zukünftige Herausforderungen in der Tierproduktion zu diskutieren. Durch die Einrichtung einer derartigen Wissensplattform soll ein kontinuierlicher „Exchange of Experience“ zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gewährleistet werden.

„Am Anfang einer Entwicklung steht fast immer die Wissenschaft. Ohne Wissenschaft keine Innovation. Das führt automatisch zu Stillstand oder sogar zu Rückschritt. Stillstand bedeutet wiederum für eine offene Volkswirtschaft aber den Untergang“, so der ÖHV-Vorstandsvorsitzende Weinberger in seinen einleitenden Worten und ergänzt in seiner Funktion als Uniratsvorsitzender der Universität für Bodenkultur: „Der Wissenschaft kommt dabei in punkto Innovationstreiber eine enorm wichtige Rolle zu. Sie ist es, die als erste neue Erkenntnisse erforscht und Anwendungen entwickelt. Wir können die Probleme der Zukunft nicht mit Antworten aus der Vergangenheit bewältigen. Der BOKU, der Nachhaltigkeitsuniversität in Europa, kommt dabei durch ihr weites Lehr- und Forschungsspektrum eine zentrale Bedeutung zu, um die vielfach emotional geführte öffentliche Diskussion zu versachlichen und wissenschaftlich zu begleiten. Die Wissenschaft braucht aber auch die Inputs der Wirtschaft und der Praktiker. Mit unserer neuen Plattform soll dieses Netzwerk zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gestärkt werden.“

„Wir als Wissenschaftler wollen natürlich auch praxisgerecht forschen und dem Life-Science-Sektor profunde Entscheidungsgrundlagen liefern. Ein gezielter Austausch mit der Wirtschaft, wie er mit diesem Netzwerktreffen Tier von der Hagelversicherung ins Leben gerufen wurde, ist sowohl für unsere Universität als auch für die Praxis enorm wichtig! Ich bin überzeugt, dass die Forschung an der BOKU zu einer nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich beiträgt, um auch weiterhin deren unverzichtbare Leistungen wie Versorgungssicherheit, Landschafts- und Kulturpflege zu erhalten“, so der BOKU-Vizerektor Christian Obinger.

„Die Vorstellungen, wie die Landwirtschaft in Österreich Lebensmittel in ausreichender Menge und bester Qualität erzeugen soll, widerspricht oftmals den praktischen und machbaren Rahmenbedingungen. Die Wissenschaft kann sowohl den Praktikern als auch den Konsumenten wertfrei Lösungen und Wege aufzeigen. Durch ihre Expertise kann sie aber oft einfach in den Raum gestellte Behauptungen wissenschaftlich belegen oder auch widerlegen. Ziel muss es daher sein, dass die BOKU in der öffentlichen Diskussion eine führende Rolle einnimmt“, wünscht sich der Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich Lembacher Schützenhilfe von der Alma Mater Viridis.

„Wir brauchen in Österreich eine moderne Nutztierhaltung, die gesellschaftlich akzeptiert ist. Gleichzeitig muss sie auch wirtschaftlich tragfähig sein und dem tierhaltenden Betrieb das Überleben ermöglichen, damit unsere Lebensmittel auch zukünftig in Österreich produziert werden können. Beides gilt es in Balance zu bringen: die tierhaltende Praxis auf der einen Seite und die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf der anderen Seite“, sind sich die Branchenvertreter einig.

Eines ist jedenfalls klar: „Wir werden in Zukunft mehr Nahrungsmittel mit weniger Ressourceneinsatz erzeugen müssen. Dafür braucht es neue Innovationen. Dafür braucht es die Wissenschaft“, so der einhellige Tenor aller Teilnehmer. Das bedeutet: Die Diskussion in dieser Form hat erst ihren Anfang gefunden und wird fortgesetzt!

 

 

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