Futterhersteller wollen einander aushelfen dürfen

Der Warenverkehr hat sich in der EU  wieder normalisiert. Hält die Krise allerdings an, drohen in der Futtermittelbranche Werksschließungen. „Auf kurze Sicht betrachtet, sind wir verhalten optimistisch“, erklärt Alexander Döring vom Verband der EU-Mischfutterhersteller (Fefac). Grenzstaus hätten sich weitgehend aufgelöst. Probleme gebe es aber weiterhin auf der Route vom Schwarzen Meer kommend. Futterlieferungen aus dieser Region würden an den Grenzen von Ungarn, Kroatien, Slowenien und Österreich behindert. Da helfe der Leitfaden der EU-Kommission, nach dem die Grenzabfertigung nicht mehr als eine Viertelstunde dauern dürfe und bei den Fahrern an den Grenzen Fieber gemessen werden sollte. Jetzt müssten sich die genannten Staaten an die Brüsseler Vorgaben für die Grenzkontrollen auch halten.Fefac weist darauf hin, dass Lieferungen zum Beispiel an Geflügelerzeuger zuverlässig eintreffen müssen. Der Käufer im Supermarkt könne bei Engpässen meist auf andere Produkte ausweichen, in der Veredelungswirtschaft sei das kaum möglich, betont Döring. Er kann nicht ausschließen, dass Infektionen von Mitarbeitern in Mischfutterwerken zu Schließungen führen. Dann müssten sich die Werke gegenseitig aushelfen, um die Kundschaft weiterhin beliefern zu können. Es gebe Notfallpläne für die gegenseitige Aushilfe, denen allerdings die nationalen Wettbewerbsbehörden zustimmen müssten.
Hält die Infektion an, müsse man sich verstärkt Gedanken um Soja und andere Futtermittelimporte machen, bedenkt Döring. Die Häfen der EU müssten die Trennung von Schiffsbesatzungen und den Hafenarbeitern garantieren. Den Exportländern von Soja müsse man entsprechende Sicherheiten für die Mitarbeiter zusagen können. Wie sich die Infektionsverläufe in den Lieferantenländern entwickelten und wie sich das auf die Exporte auswirke, sollte man ebenfalls im Auge behalten.

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