Einkaufstrends im Überblick
Kostendruck, Inflation und die Anpassung an eine neue Normalität in Folge der Corona-Krise sorgen für ein neues Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Wie sich das im Einkaufsverhalten niederschlägt, zeigen die aktuellen RollAMA-Daten der ersten drei Quartale 2022:
Die Haushaltsausgaben fallen um knapp 1 % auf Niveau von 2019; die Einkaufsfrequenz aufgrund Ausbleiben von Lockdowns; mehr Urlauben und Preiserhöhungen rückläufig; die Preise für RollAMA-Frischeprodukte steigen um 13 Prozent; leicht steigende Anteile bei Biofleisch; trotz massiver Preissteigerungen bei Butter Einkäufe konstant; jeder dritte Euro für Aktionen.
Die Haushaltsausgaben für die RollAMA-Warengruppen im LEH (Lebensmitteleinzelhandel) fielen von Jänner bis September 2022 um knapp ein Prozent, die Mengen um neun Prozent. Gegenüber 2019 wurde um 13 Prozent mehr ausgegeben, die Einkaufsmengen im LEH sind auf das damalige Niveau gefallen. Im Vergleich zu den Diskontern verlieren die anderen Händler Marktanteile.
Preiserhöhungen auf der anderen Seite führten zu rückläufigen Einkaufsfrequenzen. Gleichzeitig stagnieren die Mengen pro Einkauf. Der Bedarf an Milch, Fleisch und Gemüse sank in den ersten drei Quartalen besonders stark. Trotz höherer Preise konnten nur in wenigen Warengruppen wie Butter und Eier Umsatzzuwächse erzielt werden.
Die Preissteigerungen für die RollAMA-Frischeprodukte lagen im September bei 12,8 Prozent, somit über der allgemeinen Inflationsrate von 10,7 Prozent. Der heurige Höchststand zeigte sich im August mit über 15 Prozent. Die höchsten Ausschläge sind bei Butter, Milch, Käse und Eiern im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Wesentlich geringer als bei Fleisch (+ 16 %) fallen die Preiserhöhungen für Wurst und Schinken aus (+ 7 %).
Der Anteil der Ausgaben für Bioprodukte im LEH erreichte einen Höchstwert von zwölf Prozent. Im Verlauf der Monate Juli 2021 bis September 2022 ging der Anteil mit starken Preissteigerungen etwas zurück und fiel im September auf insgesamt zehn Prozent. Bei Obst und Gemüse ist die Bionachfrage ungebrochen, während sie bei Eiern sinkt. Steigende Anteile bei Biofleisch zeigen, dass vielen Konsumenten Tierwohl ein wichtiges Anliegen ist.
Trotz massiver Preissteigerungen bei Butter auf im Schnitt 9,90 pro kg im September und nur wenig Bewegung bei Margarine bleiben die Österreicherinnen ihrem Butterbrot treu. 63 Prozent der Käufe in dieser Kategorie entfallen auf das Produkt rein tierischen Ursprungs, 27 Prozent auf seinen pflanzlichen Vertreter. Leichte Zuwächse gibt es bei den Mischfetten.
Wie die Preise steigen auch die Einkäufe in Aktion. Bald ein Drittel der Ausgaben in den RollAMA-Kategorien entfallen auf Aktionsprodukte. Butter und Fleisch bleiben die Kategorien mit den höchsten und steigenden Aktionsanteilen.
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