Dem Wald geht Hitze an die Nieren

Die Menschen stöhnen vielerorts unter der Sommerhitze. Auch die Bäume leiden, insbesondere wenn darüberhinaus der Niederschlag ausbleibt. Einmal mehr wird die Witterung zu einem bestimmenden Faktor für die Waldgesundheit in Österreich. Hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung verschärfen den Wassermangel, da die Verdunstung steigt. 

Die erste Jahreshälfte 2022 war in Österreich wieder einmal sehr warm und sehr trocken. Im bundesweiten Flächenmittel lagen die Temperaturen + 1,8 °C über dem Mittel 1981-2010. Bundesweit fielen 30 % weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. In manchen Regionen, wie etwa um Wien, im Bregenzerwald oder im Innviertel lagen die Niederschlagsdefizite gar bei 50-70 %, wie der Wetterdienst berichtet. Besonders dramatisch stellt sich die Trockenheit im Juli dar. Betroffen waren hier der Nordosten, Osten und Süden von Österreich, das westliche Oberösterreich und der Salzburger Flachgau sowie Vorarlberg. Der Niederschlag betrug beispielsweise für Bregenz nur 90 mm. 

„Diese Witterungssituation bleibt nicht ohne Folgen für die Baumvegetation. Das Laub verfärbt sich bereits früher. Bei Ahorn und Linde etwa sieht man typische braune Nekrosen am Blattrand, bei Linden teils auch gelbe Blätter“, sagt Gernot Hoch, Waldschutzexperte des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW). Auffällig seien seit Ende Juli auch die Buchen, deren braun verfärbte Kronen auch in Waldgebieten schon von weitem sichtbar seien. 

Gegen die Dürre können Waldbewirtschafter kurzfristig nichts unternehmen. Lang- und mittelfristig ist die Entwicklung klimafitter, artenreicher Mischwälder weiter voranzutreiben. Schädlingsbefallene Bäume sollen rasch entnommen werden, um eine Vermehrung der Käfer und eine Ausweitung des Befalls zu unterbinden oder zumindest zu dämpfen.

 

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