Buslenker und Landwirt – für Christian Leitner die ideale Kombination
Seit fast einem Jahr ist Christian Leitner (34) Vollzeit-Buslenker bei sabtours. Damit hat er den für ihn idealen Beruf gefunden, der sich perfekt mit seinem zweiten Standbein vereinbaren lässt: der Landwirtschaft. Tief verwurzelt in seiner Heimat, im malerischen Mühlviertel, führt er einen eigenen Bauernhof in Unterweißenbach. Der Buslenker-Job bietet ihm dabei zahlreiche Vorteile, die ihn auch die anspruchsvollen Aufgaben als Nebenerwerbslandwirt hervorragend meistern lassen. Als reiner Ackerbauer ist er dabei hauptsächlich auf seinen Feldern unterwegs, um Getreide, wie Dinkel und Triticale, anzubauen oder Heu zu ernten.
Die Tage beginnen für Christian Leitner meist bevor die ersten Sonnenstrahlen den Himmel über dem Mühlviertel erhellen. Aufgewachsen am elterlichen Bauernhof ist er das frühe Aufstehen gewohnt, nur, dass ihn mittlerweile sein erster Weg nicht immer zum Traktor führt. An vier Tagen in der Woche, und damit Vollzeit, ist er für das Verkehrsunternehmen sabtours im Bezirk Freistadt als Buslenker im Einsatz, das im Auftrag des OÖ Verkehrsverbundes (OÖVV) den Regionalbusverkehr in der Region durchführt. Bereits um 4:20 Uhr ist er beim Bus, um sicherzustellen, dass seine Fahrgäste pünktlich in die Arbeit und in die Schule kommen.
Planbarkeit und Flexibilität
„Bis vor einem Jahr war ich noch als LKW-Fahrer hauptsächlich im Milchtransport tätig. Doch mit der Zeit haben sich meine Verpflichtungen als Landwirt damit nicht mehr in Einklang bringen lassen“, blickt Christian Leitner zurück und ergänzt: „Der Beruf als Buslenker gibt mir nun endlich wieder jene Planbarkeit und Flexibilität, die ich zum Führen meiner Landwirtschaft brauche.“
Dank Viertagewoche bleibt dem Mühlviertler ausreichend Zeit, um sich um seine Äcker und den Hof zu kümmern. Zwar bewohnt er diesen gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, seinen Eltern und zwei Tanten, doch die Aufgaben als Landwirt bewältigt er allein. Möglich macht das mitunter der fixe Dienstplan als Buslenker. Er weiß vorab genau, wann er Feierabend hat und kann vorausschauend planen. Jeden zweiten Samstag und jeden Sonntag hat er frei. Pausen zwischen den Fahrten nutzt Christian für organisatorische Tätigkeiten, die am Hof anfallen.
Die neugewonnenen Freiheiten regen sogar zu Neuerungen am Hof an: „In unserer hofeigenen Mühle möchte ich künftig aus dem selbstangebauten Dinkel unser eigenes Mehl herstellen“, erzählt er stolz von seinen Plänen.
Einfach trauen und ausprobieren
Dass Christian Leitner beim Busfahren gelandet ist, ist kein Zufall. „Als ich einem Freund – er war damals bereits Buslenker bei sabtours – vom schwierigen Spagat zwischen LKW-Fahren und Landwirtschaft erzählt habe, lud er mich ein, ihn einen Tag auf seiner Regionalbus-Linie zu begleiten. Dieser Einladung bin ich gefolgt, und damit war ich auch schon überzeugt“, erinnert er sich. Die Kosten für den Führerschein wurden dann vom Verkehrsunternehmen übernommen.
Das Lenken eines großen Fahrzeugs war für ihn keine Hürde. Das war er vom LKW- und Traktor-Fahren gewöhnt. „Man muss es sich nur zutrauen, ein so großes Fahrzeug zu lenken. Dann klappt das schon“, sagt Christian Leitner und ruft damit alle Interessierten auf, es einfach auszuprobieren. Um den Job gut auszuüben, sollten Interessierte, Pünktlichkeit, Genauigkeit und Umsichtigkeit mitbringen.
Ein schöner Beruf
„Ich bin froh darüber, diesen Weg eingeschlagen zu haben“, betont Christian Leitner. Er hätte nun einen sehr sicheren und für die Gesellschaft bedeutenden Job, der hervorragend mit seiner Nebenerwerbslandwirtschaft harmoniert. „Außerdem bin ich im Vergleich zum LKW-Fahren immer im Trockenen. Es ist kein anstrengender Job, dafür aber bei uns am Land ein wirklich angesehener“, schwärmt er für seinen Beruf.
„Ich kann allen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, nur empfehlen, sich den Beruf des Buslenkers bzw. der Buslenkerin genauer anzusehen. Für mich funktioniert das wunderbar und es eröffnet neue Möglichkeiten“, zeigt sich der Buslenker und Landwirt zufrieden.
