Beton und Bagger bedrängen unsern Acker

In Tirol werden jeden Tag zwei Fußballfelder an für die Lebensmittelproduktion wertvollem Boden versiegelt, mit negativen Effekten auf die Artenvielfalt und Ernährungssicherheit. Auch das Klima ist betroffen, da Regenwasser nur schlecht versickern kann und die Grundwasservorräte nicht aufgefüllt werden. Die Folge sind zunehmende Überschwemmungen, Hangrutschungen, Murenabgänge und anhaltende Dürreperioden. „Wie wir durch die Corona-Krise gelernt haben, müssen wir künftig in vielen Bereichen eine Steigerung des Selbstversorgungsgrades bei Lebensmitteln erreichen. Das können wir aber nicht, wenn wir in Österreich jährlich rund 5.000 ha Äcker und Wiesen verbauen. Wir entledigen uns damit selbst unserer Lebensgrundlage, denn ein versiegelter Boden ist landwirtschaftlich nie wieder nutzbar“, mahnt der Tiroler Bauernbund-Abgeordnete und Forum Land-Obmann Hermann Gahr.

Die Zielvorgabe aus dem Regierungsprogramm, den Bodenverbrauch auf 2,4 ha pro Tag zu reduzieren, sei das Gebot der Stunde, wofür Altbestände wieder belebt werden müssten. „In Österreich gibt es rund 40.000 ha leer stehende Immobilien. Hier müssen neue Konzepte wie etwa Park-and-Ride-Systeme, ein attraktives Öffi-Netz und Veranstaltungen, wie Einkaufsnächte oder Shop-Partnerschaften, ausgearbeitet werden. Aber allem voran braucht es einen Schulterschluss zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, um eine zukunftsfähige Raumplanung und ein konsequentes Leerstandsmanagement auf den Weg zu bringen“, so Gahr.
Während in Österreich der Bodenverbrauch seit 2013 kontinuierlich gesunken ist, stieg 2019 die Zahl mit der Verbauung von täglich 13 ha Boden, das einer Fläche von 20 Fußballfeldern entspricht, wieder an.

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