CLAAS und AgXeed ernten Futter autonom

 

Auf der Agritechnica 2023 zeigten CLAAS, AgXeed und thermal DRONES ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Kombination von Wildrettung per Drohne mit der autonomen Grasmahd. In der Futtererntekette könnten sich jedoch auch weitere Anwendungsbereiche als geeignet für den Einsatz autonomer Traktoren und AgBots erweisen. Für die Nutzung großer Arbeitsbreiten ist die Weiterentwicklung der aktuellen Technologien in enger Abstimmung zwischen Fahrzeug- und Geräteherstellern erforderlich.

Die Grünfutterernte ist vor allem in den frühen, ertragsreichen Schnitten eine der personalintensivsten Phasen auf vielen Betrieben. Vor und während der Mahd müssen die Flächen auf Wildbesatz abgesucht oder gescannt werden – und häufig laufen die Arbeitsgänge Mähen, Wenden, Schwaden und Bergen parallel ab. Autonome Traktoren oder AgBots können hier zukünftig eine echte Entlastung für viele Landwirtschaftsbetriebe und Lohnunternehmen darstellen. Eine Herausforderung sind dabei u.a. hochwachsende Bestände, aber auch – unabhängig von der Arbeitsbreite – die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Arbeitsqualität. Gemeinsam mit Partnern wie AgXeed und thermal DRONES erforscht und erprobt CLAAS verschiedene Anwendungsbereiche als Basis für weitere Fortschritte in der Entwicklung und der Standardisierung

Drohnen mit Wärmebildkamera sind heute eine praxisübliche, sichere und effektive Möglichkeit, um kurz vor der Mahd von Wiesen oder GPS-Beständen Brutgelege und Wildtiere, insbesondere Rehkitze, aufzuspüren. Die Suche erfolgt i.d.R. über ein Live-Bild und wird nach dem Scannen einer Wärmequelle unterbrochen, sodass Helfer die Tiere aus dem Bestand heraustragen oder Fundorte und Brutgelege markieren können.

CLAAS, thermal DRONES und AgXeed haben ihr Expertenwissen bereits gebündelt und ein gemeinsames Drohnen-Interface für autonomes Mähen entwickelt. Daten der beim Drohnenflug identifizierten Wärmequellen werden dabei zunächst gespeichert, dann mit einer KI-Software aufbereitet und zusammen mit den jeweiligen GPS-Positionsdaten an das Prozessplanungstool übermittelt. Dieses baut die Daten in die Routenplanung ein, so dass die autonome Mähtechnik unter Einhaltung einer einstellbaren Sicherheitszone um die Fundorte der Wildtiere oder Brutgelege herumgeführt werden kann. Das Umfahren wird insbesondere auf Flächen angewendet, auf denen geschützte Brutgelege vorhanden sind, die nicht entnommen werden dürfen. Landwirte bzw. Lohnunternehmer können den Maschineneinsatz über das AgXeed Portal live auf Smartphone, Tablet oder PC verfolgen. Auf diese Weise lassen sich beim Einsatz der autonomen Mähgespanne nicht nur die Anforderungen an hohe Flächenleistungen, sondern auch an eine wildtierschonende und nachhaltige Grünlandbewirtschaftung erfüllen. Darüber hinaus dokumentiert der Landwirt auf diese Weise die vor dem Mäheinsatz erfolgte Maßnahme und trägt somit zur Nachweispflicht bei.

Die Technologie soll zukünftig nicht nur beim Einsatz autonomer Feldroboter nutzbar sein, sondern auch bei autonom fahrenden Traktoren sowie Traktoren und Erntemaschinen, die mit Fahrer und einem Lenksystem auf vorher geplanten Routen unterwegs sind. Daher wird die Anwendung schon in wenigen Jahren eine nützliche Kundenlösung darstellen. Dabei ist sichergestellt, dass die POI-Daten der Wildtier- und Brutgelege-Fundorte nur innerhalb der bekannten, vorher ermittelten Feldgrenzen erhoben werden. Die Feldgrenzen lassen sich dabei einfach aus dem betrieblichen Agrarmanagementsystem des jeweiligen Landwirts übernehmen. Liegen diese Daten nicht vor, so kann der Drohnenpilot die Feldgrenzen auf dem Display seines Arbeitsbildschirms selbst markieren.

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