Schutzwaldsonderpreis geht nach Tirol

 

Bei der 16. Verleihung des Schutzwaldpreises Helvetia sind Projekte unter anderem aus Kärnten, Vorarlberg, der Schweiz und Südtirol als Preisträger geehrt worden. Tirol punktete mit dem Sonderpreis der Jury. Als besonderes Projekt wurde die Sanierung der Waldbrandfläche Absamer Vorberg hervorgehoben, in welchem mutige Entscheidungen aller Beteiligten eine Wiederbewaldung der steilen Hänge oberhalb Absam erfolgreich eingeleitet haben.

Schutzwälder sind zur Lebensraumsicherung in Österreich unentbehrlich. Die Schutzwirkung ist von enormer, ständig steigender volkswirtschaftlicher Bedeutung. Schutzwald geht uns alle an! Österreichs Schutzwälder (etwa 30 % des österreichischen Waldes) bedürfen auf Grund ihrer Bedeutung besonderer Aufmerksamkeit. Die Wichtigkeit der Schutzwälder beschränkt sich nicht nur auf Österreich. Schutzwälder sind für den gesamten Alpenbogen und die daran teilhabenden Staaten von essenzieller Bedeutung.

Am 17. März 2023 fand im Konzerthaus in Klagenfurt die diesjährige Verleihung des renommierten Preises statt. Der Preis wird durch die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine (ARGE) verliehen. Jedes Jahr werden Projekte ausgezeichnet, die zur Bewirtschaftung und Funktionserhaltung des Schutzwaldes sowie zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur im Alpenraum beitragen.

Den Sonderpreis der Jury bekam heuer ein Projekt aus Tirol, nämlich das Projekt „Absamer Vorberg“. An den Abhängen des Hochmahdkopfes wütete im März 2014 ein Waldbrand mit verheerenden Folgen. Da es sich um extreme Schutzwaldflächen handelt, mussten neue Wege der Waldverjüngung beschritten werden. Als unmittelbare Maßnahmen wurden Grassamen per Hubschrauber ausgebracht, um das Gelände zu festigen. In der Folge setzten Forstleute 29.000 Pflanzen und begleiten dazu Stahlschneebrücken sowie Gleitschneeböcke errichtet. Die Projektverantwortlichen entwickelten auch ein Konzept zur jagdlichen Eigenbewirtschaftung des Gebietes. Dabei wurde der Tiroler Jagdverband intensiv mit eingebunden. „Die gute Kommunikation der Beteiligten, die dieses Projekt erst ermöglicht hat und das hohe Engagement hat uns überzeugt. Der Preis soll nicht nur die außerordentlichen Bemühungen würdigen, sondern ein Ansporn sein, das Projekt auch in den kommenden Jahren weiter voranzutreiben.“ sagt Jurysprecherin Monika Arzberger.

Ein besonderer Höhepunkt der jährlichen Preisverleihung ist die Kür des Schutzwaldpaten. Für Kärnten konnte es keine bessere Wahl geben als Peter Webhofer, langjähriger Bewirtschafter eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes im Lesachtal. Seine stetige Arbeit für die aktive Waldbewirtschaftung im Wirtschafts- und Schutzwald prädestinierten ihn für diese Position. Er schaffte es Politik und Behörden von der Wichtigkeit der aktiven Betreuung des Schutzwaldes über aktive Bewirtschaftung zu überzeugen und legte damit die Basis für das erste flächenwirtschaftliche Schutzwaldrojekte im Lesachtal. Darüber hinaus setzte sich Peter Webhofer zeit seines Lebens für die Aus- und Weiterbildung seiner Standeskollegen ein.

 

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