Kampf dem Schwarzkopfregenwurm
Die LWBFS Schlierbach initiierte den österreichweit ersten Exaktversuch zur Eindämmung des Schwarzkopfregenwurms!
Unzählige Stunden haben die Schülerinnen und Schüler mit FL Josef Mörwald im Winter 2020/21 damit verbracht, aus einen LKW-Wechselaufbau 2 mobile Schweineställe zu bauen. Es ist gelungen, die biologischen Tierhaltungsrichtlinien und die beachtlichen amtstierärztlichen Anforderungen an die Schweinegesundheitsverordnung zur Verhinderung der Afrikanischen Schweinepest auf Punkt und Beistrich zu erfüllen.
Jetzt ist es so weit. Die Ferkel können ihre Arbeit aufnehmen. Sie sollen den Schwarzkopfregenwurm in seiner Verbreitung eindämmen. Denn dieser Wurm lernt so manchen Bauern das Fürchten und treibt ihm die Sorgenfalten auf die Stirn. Der klebrige 8 – 10 cm hoch aufgetürmte Wurmkot verschmiert die Reifen der Maschinen und erhöht die Unfallgefahr bei der Bewirtschaftung der Hänge. Verschmutztes Futter verursacht Probleme in der Tiergesundheit und kann zu Botulismus (Vergiftungen) führen.
Am Biobauernhof der Familie Reitner in Steinbach/St. entwickelte sich dieser Wurm regelrecht zu einer Plage. Angefangen hat alles mit der Erde aus ein paar Blumentöpfen. Im 1. Jahr waren nur 50 m² Wiese betroffen. Mittlerweile sind alleine am Betrieb Reitner mehr als 1,5 ha befallen. Und auch in der Umgebung haben schon einige Bauern die Not mit diesem Wurm.
Wir leben und lernen mit den Bäuerinnen und Bauern der Region
Trotz mehrmaligem Anfragen wollte sich niemand so recht dieses Problems annehmen. Erst als Lehrer der LWBFS Schlierbach sich mit Nachdruck für dieses Thema eingesetzt haben, gelang es mit der BAL Gumpenstein den österreichweit ersten Exaktversuch zur Eindämmung des Schwarzkopfregenwurmes zu starten. Im Versuch werden 3 Möglichkeiten der Eindämmung verglichen.
Variante 1: Freilandschweine sollen die Würmer aufspüren und verzehren
Im Frühjahr und Herbst halten sich die Würmer im oberen Bereich des Bodens auf. Dort finden sie ausreichend frisches Gras als Nahrung. Im Gegenzug hinterlassen sie ihre Kothaufen an der Oberfläche und verursachen damit die angeführten Probleme.
Das ist der ideale Zeitpunkt, wo die gefräßigen Schweine mit ihrem feinen Geruchssinn die ungeliebten (Zuwanderer) Gäste aufspüren und verspeisen können.
Die Schweine sind bei ihrer Arbeit sehr konsequent. Sie durchwühlen jeden cm, um etwas für sie Wertvolles aufzuspüren. So veränderte sich die Versuchsfläche binnen kurzer Zeit mehr und mehr zu einem Acker.
Variante 2: auf einer Kurzrasenweide sollen Rinder den Boden durch Viehtritt verdichten und den Wurm an der Entfaltung hindern
Variante 3: Technische Geräte , wie eine Umkehrfräse, sollen den Wurm in der Vermehrung hindern.
Nach Beendigung des Versuchs wird sich zeigen, ob und wie man dieses Problem am besten lösen kann. Die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.
Der Schwarzkopfregenwurm ist übrigens ein verlässlicher Wetterprophet:
Steht ein Kälteeinbruch bzw. eine Trockenperiode in den nächsten Tagen bevor, „flüchten“ die Würmer in sicherere tiefere Bodenschichten.
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