NÖ LAK erwirkte 1.500 € Mindestlohn

Trotz COVID-19-Pandemie blieb 2020 die Beschäftigtenzahl in der Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich weitgehend stabil. “Geringfügige Auswirkungen waren nur im Frühjahr erkennbar, ab Juli waren unsere Mitgliederzahlen sogar durchgehend höher als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Das zeigt uns, dass die Jobs in der Land- und Forstwirtschaft sehr krisensicher sind”, zog NÖ Landarbeiterkammer (LAK)-Präsident Andreas Freistetter, der im Herbst erneut zum Präsidenten gewählt wurde, eine trotz aller Herausforderungen positive Bilanz des abgelaufenen Jahres. Insgesamt waren 2020 knapp 35.000 unselbstständig Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich tätig.

Extrem herausfordernd war das Jahr 2020 für die Experten in der LAK-Rechtsabteilung. “Es gab speziell in der Phase des ersten Lockdowns sehr viele arbeitsrechtliche Anfragen. Als Ergebnis konnten wir heuer mehr als 600.000 Euro für unsere Mitglieder einholen”, erklärte Kammeramtsdirektor Walter Medosch.

Die Einführung eines Mindestlohns von 1.500 Euro sieht die NÖ LAK als eine wichtige Errungenschaft. “In den niedrigsten Lohnkategorien bedeutete diese Einigung ein Plus von über 10%”, freute sich Freistetter über die Einigung mit der NÖ Landwirtschaftskammer. Neben dem des Mindestlohns wurde auch eine Weiterentwicklung zahlreicher arbeitsrechtlicher Bestimmungen und damit eine wesentliche Modernisierung und Vereinfachung des Kollektivvertrags für bäuerliche Dienstnehmer umgesetzt.

Ausgebaut wurde darüber hinaus die LAK-Informationskampagne für Erntearbeiter/-innen und saisonal Beschäftigte aus dem Ausland. Neben Basisinformationen, die unter anderem Mindestlohn, Sonderzahlungen, Arbeitszeit sowie Urlaubsanspruch beinhalten, kamen Infoblätter zu den Themen “Arbeiten bei Hitze” sowie über die gesetzlichen Bestimmungen der Arbeiterquartiere in bäuerlichen Betrieben hinzu. “Der Arbeitnehmerschutz ist uns sehr wichtig. Unsere Infoblätter stehen in zwölf Sprachen zur Verfügung und wurden während der Sommermonate in den bäuerlichen Betrieben verteilt, um aufzuklären und Missständen vorzubeugen”, betonte Freistetter.

Stark war die Nachfrage nach Förderungen der NÖ LAK. Über 1.500 LAK-Mitglieder freuten sich über Beihilfen oder ein bewilligtes Baudarlehen. Insgesamt zahlte die NÖ LAK rund 917.000 Euro an ihre Mitglieder aus. Besonders erfreut zeigte sich Freistetter, dass auch bereits Anträge zum 2020 neu eingeführten Zuschuss zum Papamonat bewilligt werden konnten. “Damit wollen wir einen Beitrag für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten”, so Freistetter. Mit einer neuen zusätzlichen Geschäftsstelle in Gänserndorf, die im Jänner 2021 aufsperrt, sowie einer neuen regionalen Betreuungsstruktur soll das Serviceangebot für Mitglieder weiter verbessert werden.

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