Klärschlammasche als regionale Düngerquelle

 

Phosphor ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen. Natürliche Phosphatvorkommen gehen aber zur Neige und die noch vorhandenen Phosphatquellen sind immer stärker mit Cadmium und Uran verunreinigt. Daher kommt der Rückgewinnung von Phosphat immer größere Bedeutung bei. Der Bio- und Umwelttechnik-Student Andreas Windhager (23) hat in seiner Bachelorarbeit für die Next Generation Elements GmbH analysiert, ob Klärschlammasche als Düngemittel am Markt zugelassen werden könnte.

Eine beträchtliche alternative Quelle für Phosphor stellt Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen dar. Dieser sollte jedoch nicht direkt als Dünger genutzt werden, da darin auch beträchtliche Mengen an Schadstoffen enthalten sind. Das Unternehmen Next Generation Elements GmbH bietet eine Technologie zur thermischen Behandlung von Klärschlamm an. „In meiner Bachelorarbeit habe ich untersucht, ob eine Zulassung der Endprodukte dieses Prozesses als Phosphatdüngemittel möglich ist“, berichtet der 23jährige, aus Hörsching stammende Umwelttechniker.

Die Zulassung der Produkte Monoasche und Karbonisat mit einem hohem Phosphatgehalt unterliegt einer Vielzahl an verschiedenen EU-Verordnungen. „Ich habe eine Löslichkeitsuntersuchung von Monoasche und Karbonisat, sowie eine pH-Messung und eine Messung des Urangehaltes durchgeführt, um die Produkte mit herkömmlichen mineralischen Phosphatdüngern vergleichen zu können“, berichtet Andreas Windhager, der nun sein Masterstudium am FH OÖ Campus Wels anschließt.

Es zeigte sich, dass derzeit nur Monoasche als Düngeprodukt zugelassen werden kann. Die Phosphatlöslichkeit der Produkte ist höher als jene von Rohphosphat, aber geringer als die von chemischen Mineraldüngern. „Die pH-Wert-Untersuchung zeigte außerdem, dass Monoasche und Karbonisat den pH-Wert des Bodens kaum verändern, während mineralische Phosphatdünger diesen absenken. Zusätzlich weisen herkömmliche, mineralische Phosphatdünger eine gegenüber Monoasche und Karbonisat erhöhte Verunreinigung mit Uran auf, welche langfristig zu einer Anreicherung von Uran im Boden führen kann“, erklärt Windhager weiter.

„Die Nutzung von Monoasche als Düngeprodukt ist unter den in der EU-Verordnung definierten Voraussetzungen möglich und sollte erweitert werden, um den Einsatz mineralischer Phosphatdünger zu reduzieren und Phosphor aus dem Abwasser rückzugewinnen“, freut sich der Bio- und Umwelttechnik-Student, der nun nach seinem Bachelorabschluss auch das Masterstudium absolviert.

Nähere Infos zum Bio- und Umwelttechnik-Studium am FH OÖ Campus Wels unter www.fh-ooe.at/but

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