80% des Phosphorbedarfs aus Kanal

Unter dem Motto „Vorsicht Nährstofflücke! Keine Nährstoffe im Boden, kein Essen am Teller“, lud das Ökosoziale Forum zur Diskussionsveranstaltung über unsere zukünftige Nährstoffversorgung. Ob Magnesium, Kalium oder Phosphor: Wir Menschen beziehen unsere Nährstoffe aus unseren Lebensmitteln ­ Pflanzen beziehen sie aus dem Boden. Doch auch der Boden muss kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt werden, um uns wiederum mit Lebensmitteln versorgen zu können. Denn durch die Ernte werden dem Boden stets Nährstoffe entzogen. Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, müssen diese in irgendeiner Form wieder zugeführt werden.

Dank Österreichs diverser Landwirtschaft werden die Ackerböden mit Hilfe von Wirtschaftsdünger gut genährt. Bei 45% der Böden liegt die Versorgung mit Phosphor dennoch im niedrigen oder sehr niedrigen Bereich. Ein nicht unerheblicher Anteil an Phosphor etwa muss daher aus einigen wenigen und weltweit sehr begrenzten – fossilen – Phosphatlagerstätten importiert werden. Und wir wissen: Derartige Nährstoffquellen sind endlich. Daher müssen wir Alternativen finden – wie etwa die Wiederverwertung von Nährstoffen in ungenutzten Abfallstoffen.

Gerade Phosphor weist ein großes Recyclingpotenzial auf: Der Österreicher produziert durch seine Ausscheidungen im Jahr circa 1 Kilo Phosphor. Allein durch das Recycling von Abwässern und Klärschlamm wäre es möglich, bis zu 80 % des österreichischen Phosphorbedarfs zu decken. Um Ressourcen zu schonen und Nährstoffe zu recyceln, tritt also das Prinzip der Kreislaufwirtschaft auf den Plan: Es zielt darauf ab, Rohstoffe innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs aufzubereiten und wiederzuverwenden, damit Ressourcen zu schonen und am Ende kaum noch Abfälle zu produzieren. So kann auch unsere Nahrungsmittelversorgung langfristig sichergestellt werden.

 

 

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